Umkehr in der Forstpolitik gefordert

Finanzkollaps der Kommunalwälder verhindern - Ausbau und Erhaltung der Wälder sichern

StGB NRW-Pressemitteilung
Düsseldorf, 25.03.1996

Anläßlich einer Vortragsveranstaltung der Nordrhein-Westfälischen Waldbesitzerverbände mit der Umweltministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Frau Bärbel Höhn, am 25. März 1996 in Werl weist der Städte- und Gemeindebund auf die katastrophale Finanz- und Wirtschaftslage der kommunalen und auch privaten Wälder hin. Der zuständige Beigeordnete, Dr. Gerd Landsberg, zugleich Geschäftsführer des Kommunalwaldbesitzerverbandes NW: ~fett{"Die Forstbetriebe in Nordrhein-Westfalen stehen in einer schweren Strukturkrise. Der dramatische Verfall der Holzpreise stellt den Bestand und die Zukunft der Wälder in Frage."} So betrug der durchschnittliche Holzpreis im Jahre 1955 86,-- DM/m3. Heute liegt er fast in vergleichbarer Größenordnung. Allerdings sind die Lohnkosten im gleichen Zeitraum von 2,-- DM/Stunde um 2.600 % auf ca. 53,00 DM/Stunde gestiegen. Landsberg: ~fett{"1955 konnten mit dem Erlös von 1 m3 Holz noch 42 Arbeitsstunden im Wald bezahlt werden, heute sind es nicht einmal 2 Stunden."}

Parallel dazu werden die öffentlichen Belastungen und der Erholungsdruck auf unsere Wälder immer größer und auch die Waldschäden nehmen weiter zu. Landsberg fordert eine Umkehr in der Forst- und Naturschutzpolitik. “Die Belastungsfähigkeit der Forstbetriebe ist ausgeschöpft. Angesichts der extremen Staatsverschuldung müssen,” so Landsberg, “die öffentlichen Haushaltsmittel zielgerechter und effektiver eingesetzt werden. Die Landesregierung sollte statt kostspieliger und teilweise unproduktiver Landschaftsplanungen die forstliche Förderung für den Privatwald und den Kommunalwald unabhängig von Betriebsgrößen deutlich verstärken.” Dies sei der beste Umwelt- und Klimaschutz für die heutige und die zukünftigen Generationen.

Nur durch eine effektive und verstärkte Förderung des Landes kann sichergestellt werden, daß die nachhaltige Forstwirtschaft als unverzichtbarer Beitrag zum Klimaschutz beibehalten werden kann. In Deutschland wird zur Zeit für jeden abgeschlagenen Baum mindestens ein neuer, statistisch sogar drei neue gepflanzt. Dementsprechend hat sich die Waldfläche - wovon die Öffentlichkeit kaum Kenntnis nimmt - in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter ausgedehnt. “Diese positive Tendenz kann jedoch ohne staatliche Unterstützung - die deutlich gesteigert werden muß - nicht fortgeführt werden. Die Holzverwendung muß in allen Produktionsbereichen weiter gestärkt werden, um so die wirtschaftliche Grundlage zum Erhalt und zum Ausbau der Wälder zu sichern”, erklärt Landsberg.

Rückfragen können auch an das

Bonner Büro des Deutschen Städte- und Gemeindebundes

Dr. Gerd Landsberg (Tel. 0228/95 96-223)

gerichtet werden.

V.i.S.d.P.: HGF Christof Sommer, Pressesprecher Philipp Stempel, Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen, Kaiserswerther Straße 199-201, 40474 Düsseldorf, Tel. 0211/ 4587-230, Fax: -287, E-Mail: presse@kommunen.nrw , Internet: www.kommunen.nrw      
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