Mehr Plätze für Geflüchtete in Landesunterkünften erforderlich

Hauptgeschäftsführer Christof Sommer gegenüber der Westfalenpost zu den wachsenden Herausforderungen bei der Unterbringung

StGB NRW-Statement
Düsseldorf, 21.09.2022

Die Westfalenpost berichtet über die Probleme von Kommunen, Geflüchtete aus der Ukraine und anderen Herkunftsländern unterzubringen. Dazu Hauptgeschäftsführer Christof Sommer:

"Immer mehr Kommunen stoßen bei der Unterbringung von Geflüchteten an ihre Grenzen. Der Wohnungsmarkt gibt kaum noch etwas her. Zudem suchen zunehmend ukrainische Familien, die im Frühjahr privat untergekommen sind, nach einer eigenen Bleibe. Gleichzeitig steigen die Zahlen und wir müssen damit rechnen, dass im Herbst und Winter noch mehr Menschen aus der Ukraine bei uns Schutz suchen.  

Darum ist es erstmal gut, dass das Land nun die Kapazitäten für die Erstaufnahme in Landeseinrichtungen erhöhen will. Dass Ministerin Josefine Paul aber nur von einigen hundert Plätzen spricht, löst in vielen Kommunen Besorgnis aus. Das wird nicht reichen, wenn der Krieg im Winter wieder Tausende zu uns treibt. Wir müssen uns immer wieder vor Augen halten, dass wir es mit der größten Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg zu tun haben und vor historischen Herausforderungen stehen.

Um sicherzustellen, dass die Geflüchteten ein Dach über dem Kopf haben, muss das Land einen Puffer schaffen, mit dem die Menschen für einige Wochen aufgefangen werden können. Bei den aktuellen Zugangszahlen läuft das auf mehrere tausend zusätzliche Plätze hinaus. 

Vor große Herausforderungen stellt uns die Aufgabe, Kinder und Jugendliche in Kitas und Schule unterzubringen. Personal und Räumlichkeiten lassen sich nicht mal eben so aus dem Hut zaubern. Um die Dimensionen aufzuzeigen: Es geht darum, kurzfristig 35.000 Schülerinnen und Schüler zu versorgen. Ich habe den Eindruck, es ist in der öffentlichen Diskussion nicht richtig angekommen, was das eigentlich bedeutet.  

Um den Geflüchteten bestmöglich helfen zu können, brauchen wir mehr denn je eine gerechte Koordinierung und Verteilung und zwar auf allen Ebenen. Damit meine ich auch Europa. Der Bund muss sich dafür einsetzen, dass andere Staaten wie zum Beispiel Frankreich oder Spanien mehr Menschen aufnehmen und damit Tschechien, Polen und Deutschland entlasten. Zuerst müssen sich Bund und Land aber ein realistisches Bild von der Lage vor Ort machen. Ich baue darauf, dass es bald zu einem Flüchtlingsgipfel kommt, sowohl auf Bundes- als auch Landesebene."

Zum Bericht der Westfalenpost (Paywall)

V.i.S.d.P.: HGF Christof Sommer, Pressesprecher Philipp Stempel, Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen, Kaiserswerther Straße 199-201, 40474 Düsseldorf, Tel. 0211/ 4587-230, Fax: -287, E-Mail: presse@kommunen.nrw , Internet: www.kommunen.nrw      
=> Datenschutz-Hinweise für Empfänger/innen der Benachrichtigungs-Mail

ICON/icon_verband ICON/icon_staedtebau ICON/icon_recht ICON/icon_finanzen ICON/icon_kultur ICON/icon_datenverarbeitung ICON/icon_gesundheit ICON/icon_verkehr ICON/icon_bau ICON/icon_umwelt icon-gemeindeverzeichnis icon-languarge icon-link-arrow icon-login icon-mail icon-plus icon-search