"Entscheidend ist die Situation vor Ort"

Hauptgeschäftsführer Christof Sommer zum Ziel der Nachhaltigkeit im Verkehr

StGB NRW-Statement
Düsseldorf, 20.11.2023

In der Debatte um autofreie Innenstädte spielt die Handlungsfähigkeit der Städte und Gemeinden eine ebenso entscheidende Rolle wie die Situation vor Ort. Dazu sagte Hauptgeschäftsführer Christof Sommer der Rheinischen Post:

"Vor allem in den Groß- und Mittelstädten gehören Staus, Lärm, schlechte Luft und Unfälle zum Alltag. Daher steht bei den Kommunen schon seit vielen Jahren die Verkehrswende auf der Agenda: Weniger PKW im Individualverkehr, dafür mehr Raum für die Menschen, möglichst attraktive Angebote für Fußgänger und Fahrradfahrer, ein besserer ÖPNV und ein kluges Management der Schnittstellen.

Die Verkehrswende ist eine Mammutaufgabe, für die wir sehr viel Geld und einen langen Atem brauchen. In den Niederlanden hat es Jahrzehnte gebraucht, die Infrastruktur so umzubauen, dass das Fahrrad im Gesamtverkehr einen Anteil von inzwischen 25 Prozent einnimmt. Zum Vergleich: In NRW stehen wir bei elf Prozent. 

Das Auto wird im Mobilitätsmix weiter eine wichtige Rolle spielen. Entscheidend für die Verkehrsplanung ist am Ende immer die konkrete Situation vor Ort. Im ländlichen Raum mit oft weit auseinanderliegenden, kleinen Ortsteilen braucht es keine U-Bahn, sondern zum Beispiel einen flexiblen, bedarfsgerechten Shuttle.

Das größte Problem ist aus unserer Sicht die dramatische Unterfinanzierung der Infrastruktur. Das Institut für Urbanistik hat kürzlich ausgerechnet, dass wir bis zum Jahr 2030 nicht weniger als 372 Mrd. Euro investieren müssten, um den Verfall zu stoppen und Straßen und ÖPNV-Netze fit zu machen für Klimaschutz, Klimaanpassung und Mobilitätswende. Ohne einen gewaltigen Kraftakt von Bund und Land wird das nicht zu schaffen sein, die Kommunen sind nicht ansatzweise in der Lage, die nötigen Mittel aufzubringen. Außerdem fehlt an allen Ecken und Enden das nötige Personal. 

Eine Schlüsselrolle spielt der ÖPNV. Damit die Menschen umsteigen, muss er nicht nur bezahlbar, sondern vor allem verlässlich sein. Der große Sanierungsstau verhindert das. Zusätzlich erleben wir, dass wegen der Kosten für das Deutschlandticket sogar Strecken stillgelegt werden, anstatt das ÖPNV-Angebot auszubauen. Von nachhaltiger Mobilität sind wir trotz aller Anstrengungen noch weit entfernt."

Zum >>>Bericht der Rheinischen Post

V.i.S.d.P.: HGF Christof Sommer, Pressesprecher Philipp Stempel, Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen, Kaiserswerther Straße 199-201, 40474 Düsseldorf, Tel. 0211/ 4587-230, Fax: -287, E-Mail: presse@kommunen.nrw , Internet: www.kommunen.nrw      
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