Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

StGB NRW-Mitteilung 175/2006 vom 31.01.2006

Zukunft der AIDS-Prävention

Die Landeskommission AIDS hat sich Ende November 2005 eingehend mit der Zukunft der AIDS-Prävention in Nordrhein-Westfalen befasst und hierzu eine Erklärung verabschiedet. Die öffentliche Wahrnehmung von AIDS in Deutschland habe sich in den letzten Jahren nachhaltig verändert. Die Krankheit werde heute vornehmlich als Problem der Entwicklungsländer angesehen, was den Eindruck erwecke, AIDS stelle in Deutschland kein Problem mehr dar.

Angesichts der in vielen Regionen der Welt dramatischen und nahezu ungebrochenen Ausbreitung von AIDS sei die Lage in NRW zwar vergleichsweise günstig: Seit 1982 hätten sich etwa 14.500 Menschen mit HIV infiziert, bislang seien rd. 5.000 Menschen an AIDS gestorben. Derzeit befänden sich etwa 1.000 Menschen im Endstadium der Krankheit, jährlich sei von 400 neuen HIV-Infektionen etwa 150 neuen AIDS-Krankheitsfällen auszugehen.

Die Notwendigkeit, die Präventionsmaßnahme nicht nur fortzuführen sondern auch kontinuierlich an neue Herausforderungen anzupassen, werde allerdings durch aktuelle Umfragen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sowie Berichte des Robert-Koch-Instituts unterstrichen. Danach werde in bestimmten Bevölkerungsgruppen, wie z.B. bei Männern mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten, der Schutz vor AIDS wieder spürbar vernachlässigt. Dies manifestiere sich in einer deutlichen Zunahme der Zahl neu diagnostizierter HIV-Infektionen.

Die Landeskommission AIDS appelliert deshalb an alle Verantwortlichen auf Landesebene, in den Kommunen und in den Verbänden, trotz der allseits knappen Kassen in ihren Bemühungen für den Erhalt und die Weiterentwicklung der bestehenden AIDS-Beratungsinfrastruktur nicht nachzulassen und der AIDS-Prävention auch weiterhin eine hohe Priorität einzuräumen. Hierzu seien folgende Ziele zu verfolgen:
• die Verhinderung von Neuinfektionen insbesondere durch frühzeitige umfassende Aufklärung und Beratung über die Ansteckungsrisiken bei Sexualkontakten und i.v. Drogenkonsum,
• die Sicherstellung einer angemessenen Betreuung und Versorgung von HIV-Infizierten und AIDS-Kranken,
• die Verhinderung von Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen mit HIV und AIDS im privaten und beruflichen Bereich.

Az.: III 532

ICON/icon_verband ICON/icon_staedtebau ICON/icon_recht ICON/icon_finanzen ICON/icon_kultur ICON/icon_datenverarbeitung ICON/icon_gesundheit ICON/icon_verkehr ICON/icon_bau ICON/icon_umwelt icon-gemeindeverzeichnis icon-languarge icon-link-arrow icon-login icon-mail icon-plus icon-search