Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 72/2018 vom 22.01.2018

Wohnungsmarktbericht 2017 der NRW.Bank

Die NRW.Bank hat den „Wohnungsmarktbericht NRW 2017“. Danach befindet sich die Bautätigkeit in Nordrhein-Westfalen auf dem Höchststand der vergangenen zehn Jahre. Trotzdem kann sie in vielen Regionen noch nicht mit dem Bedarf Schritt halten.

Das positive Wirtschaftsklima und die anhaltend guten Investitionsbedingungen sorgen dafür, dass in NRW so viele Wohnungen gebaut wurden wie lange nicht mehr. 47.200 neue Wohnungen wurden im Jahr 2016 fertiggestellt — 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Genehmigungen für weitere 66.600 Wohnungen lassen einen erneuten Anstieg erwarten. Treibende Kraft ist der Geschosswohnungsbau. Hier entstehen immer mehr Miet- und Eigentumswohnungen. Dabei konnte das Programm der sozialen Wohnraumförderung des Landes NRW dazu beitragen, dass wieder mehr Neubauwohnungen mit günstigen Mieten errichtet wurden. So wurden im Jahr 2016 Fördermittel für den Neubau von 9.300 Mietwohnungen und  Wohnheimplätze bewilligt.

Allerdings reicht auch dieses hohe Neubauniveau noch nicht aus, um den Bedarf zu decken: Laut der gemeinsamen Modellrechnung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW und der NRW.BANK aus dem Jahr 2016 werden bis 2020 pro Jahr 80.000 neue Wohnungen benötigt. Denn die Wohnungsnachfrage steigt auch nach dem Abflauen des Flüchtlingszuzugs infolge des anhaltenden Zuzugs aus dem europäischen Ausland und der guten Arbeitsmarktlage.

Besonders in Aachen, Münster, Bielefeld und den Städten der Rheinschiene, aber auch im südlichen Münsterland, in den Regionen Gütersloh und Paderborn sowie in Teilen des Ruhrgebiets liegt die Bautätigkeit noch deutlich unter dem Bedarf. Die größten Hemmnisse für den Wohnungsneubau sind nach wie vor der Mangel an Baugrundstücken sowie deren Preis. Die wirtschaftsstarken Ballungsräume, deren Kernstädte kaum mehr über Baulandreserven verfügen, müssen darüber nachdenken, wie sich der benötigte Wohnungsbau gemeinsam mit ihren Nachbarkommunen realisieren lässt.

Neben der reinen Anzahl ist entscheidend, ob die neu gebauten Wohnungen auch qualitativ zur Nachfrage passen. Denn mit dem demografischen Wandel nimmt die Zahl kleiner und älterer Haushalte zu, während Familien mit Kindern in vielen Regionen weniger werden. So sind in den vergangenen Jahren zwar deutlich mehr Wohnungen für Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte entstanden. Doch zeigt die Mietenentwicklung insbesondere für kleine und altersgerechte Wohnungen, dass gerade in diesem Segment mehr Neubau benötigt wird.

Besonders im mittleren und unteren Preissegment bleibt insgesamt die Lage auf dem Wohnungsmarkt angespannt. Denn viele geförderte Mietwohnungen, die in den förderstarken Baujahren bis Mitte der 1970er Jahre gebaut wurden, fallen jetzt aus der Sozialbindung. Neue Wohnungen sollten daher vermehrt im unteren Mietpreissegment gebaut werden, denn die Nachfrage übersteigt vielerorts das Angebot und preiswerter Wohnraum bleibt Mangelware.

Der Wohnungsmarktbericht 2017 der NRW.BANK kann unter folgender Internetadresse heruntergeladen werden: www.nrwbank.de/wohnungsmarktbericht . Die NRW.BANK ist die Förderbank für Nordrhein-Westfalen. Sie unterstützt ihren Eigentümer, das Land NRW, bei dessen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. In ihren drei Förderfeldern „Wirtschaft“, „Wohnraum“ und „Infrastruktur/Kommunen“ setzt die NRW.BANK ein breites Spektrum an Förderinstrumenten ein: von zinsgünstigen Förderdarlehen über Eigenkapitalfinanzierungen bis hin zu Beratungsangeboten. Dabei arbeitet sie wettbewerbsneutral mit allen Banken und Sparkassen in NRW zusammen. In ihrer Förderung berücksichtigt die NRW.BANK auch bestehende Angebote von Bund, Land und Europäischer Union.

Az.: 20.4.1.2-001/001 gr

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