Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 351/1997 vom 20.07.1997

Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband im Jahr 1996

Die 92 westfälisch-lippischen Sparkassen steigerten ihre Bilanzsumme im Jahr 1996 um 6,8 % und erreichten damit 162 Mrd DM. Motor dieses Wachstums waren auf der einen Seite die Ersparnisse privater Haushalte sowie auf der anderen Seite die Wohnungsbau- und die Unternehmenskredite.

Die Einlagen der Kunden erhöhten sich um 5,2 % auf mehr als 120 Mrd DM. Das Kreditgeschäft steigerte sich um 6,7 % auf über 102 Mrd DM.

Der größte Anteil des Einlagenwachstums entfällt mit 5,4 Mrd DM auf die Spareinlagen, die mit insgesamt 67 Mrd DM mehr als die Hälfte aller Kundeneinlagen darstellen. Die Kunden haben darunter insbesondere die höher verzinslichen Sondersparformen gewählt, deren Bestand sich damit auf knapp 40 Mrd DM steigerte.

Die privaten Haushalte legten über die Sparkassen netto 3,2 Mrd DM neue Ersparnisse an. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung um 15 %. Diese Zunahme ist angesichts des nur moderaten Wachstums der verfügbaren Einkommen und der insgesamt eher niedrigen gesamtwirtschaftlichen Sparquote beachtlich. Die Sparkassen in Westfalen-Lippe heben sich damit positiv vom Bundestrend ab.

Die Kundenkredite stiegen um 6,7 Mrd DM bzw. 7,2 % auf 102,294 Mrd DM. Insbesondere die langfristigen Kredite nahmen deutlich zu. Die langfristigen Finanzierungen machten fast 79 % des gesamten Kreditgeschäftes aus. Vor fünf Jahren waren es noch 5-Prozentpunkte weniger.

Die Bautätigkeit ist zumindest im privaten Wohnungsbau in Westfalen-Lippe ungebrochen. Die Darlehensauszahlungen für den Wohnungsbau stiegen 1996 gegenüber dem Vorjahr um 16,5 % auf 7,6 Mrd DM. Die Darlehenszusagen für den Wohnungsbau erreichten mit 8,2 Mrd DM sogar eine Steigerung von 22 % gegenüber 1995. Impulse gingen sicherlich von der zu Beginn des Jahres in Kraft getretenen Reform der Wohnungsbauförderung aus, die vor allem Bezieher niedriger und mittlerer Einkommen begünstigt. Auch das niedrige Zinsniveau trug zu einer weiteren Belebung des privaten Wohnungsbaus bei.

Die Ertragslage der Westfälisch-Lippischen Sparkassen ist nach wie vor zufriedenstellend. Das Betriebsergebnis vor Bewertung der Risiken erreichte 1,53 % der durchschnittlichen Bilanzsumme. Mit diesem Ergebnis konnte das Vorjahresniveau gehalten werden, obwohl der Zinsüberschuß durch das rückläufige Zinsniveau leicht nachgegeben hat. Das Betriebsergebnis reicht aus, um nach ordnungsgemäßer Feststellung der einzelnen Jahresabschlüsse und unter Berücksichtigung der Ertragsteuern eine notwendige Risikovorsorge treffen zu können. Dies gilt auch für die erforderliche Unternehmensstärkung durch angemessene Rücklagenbildung.

Die Eigenkapitalausstattung bleibt weiterhin befriedigend. Für das kreditwirtschaftliche Engagement bestand am Jahresende bei einem Solvabilitätskoeffizienten von 10,0 % ausreichender Spielraum. Die Eigenkapitalquote, als Verhältnis der Rücklagen zur Bilanzsumme, lag am Ende des Berichtszeitraumes bei 4,2 %.

Az.: V/1-960-05

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