Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 460/2001 vom 05.08.2001

Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband 2000

Die Geschäftsentwicklung der Sparkassen in Westfalen-Lippe im Jahr 2000 kann – mit einem Anstieg der Bilanzsumme um 2,7 % auf über 195 Mrd. DM – nach Auffassung des Verbandes als "noch zufriedenstellend" bezeichnet werden.Das Geschäftsjahr 2000 war geprägt durch ein gutes Kreditgeschäft und eine starke Zunahme der Ersparnisse – letztere verursacht durch sehr hohe Steigerungen im Wertpapiergeschäft bei einem Rückgang der bilanzwirksamen Einlagen.

Im Kreditgeschäft, inklusive der Treuhandkredite, verzeichneten die westfälisch-lippischen Sparkassen insgesamt eine Steigerung von 4,8 % oder knapp 6 Mrd. DM auf über 128 Mrd. DM. Die Kredite an Privatpersonen konnten um ca. 2,5 Mrd. DM oder 4,0 % auf gut 64 Mrd. DM erhöht werden. Bei den Darlehensauszahlungen für private Wohnungsbaukredite gab es allerdings einen Rückgang von 24 %. Nach den sehr erfolgreichen Vorjahren ist dies ein Trendbruch. Bauwillige nutzten offensichtlich die günstigen Zinsen und Baupreise des Jahres 1999. Für das Jahr 2001 ist zu erwarten, daß die rückläufige Tendenz im Wohnungsbau anhält.

Die laufende Ersparnis der privaten Sparkassenkunden in Westfalen-Lippe in allen Anlageformen betrug im vergangenen Jahr 3,2 Mrd. DM. Das entspricht einer Steigerung um 1,4 Mrd. DM oder 81,4 % gegenüber dem Vorjahr, die jedoch allein auf den Boom im Wertpapiergeschäft zurückzuführen ist. Entsprechend sanken die bilanzwirksamen Anlagen aller Kunden insgesamt um 2,4 Mrd. DM bzw. 1,9 % auf 128,9 Mrd. DM. Aufgrund des anhaltenden Trends zur Anlage in Wertpapieren sowie der niedrigen Zinsen gingen die klassischen Spareinlagen und Eigenemissionen, wie Sparkassenbriefe und Inhaberschuldverschreibungen, um gut 3,4 Mrd. DM oder 3,7 % auf gut 88 Mrd. DM zurück. Trotzdem stellten Spareinlagen und Eigenemissionen weiterhin rd. 70 % der gesamten Kundenverbindlichkeiten.

Im Wertpapiergeschäft war 2000 ein neues Rekordjahr. Der Nettoabsatz an Investmentanteilen, Aktien und festverzinslichen Wertpapieren konnte mit gut 6 Mrd. DM im Vergleich zu 1999 um 65 % gesteigert werden. Besonders hoch in der Gunst der Anleger standen die Investmentfonds. Der Absatz bei den Investmentfondsanteilen war netto mit rd. 4,4 Mrd. DM um 21 % höher als 1999. Aktien wurden netto für 1,1 Mrd. DM gekauft, der Absatz steigerte sich damit netto um 193 % im Vergleich zum Vorjahr. Trotz der zeitweise herrschenden Baisse konnte der Bestand in den Aktiendepots im Jahr 2000 um 8,8 % auf rd. 13,4 Mrd. erhöht werden.

Bei den Lebensversicherungen war der Vorzieheffekt des Jahres 1999 spürbar – mehr als 35.000 neue Verträge haben die westfälischen-lippischen Sparkassen im Jahr 2000 vermittelt, das waren 47,5 % weniger als im Vorjahr – in dem allerdings aufgrund der damaligen Steuerpläne des Finanzministers extreme Zuwächse zu verzeichnen waren.

Beim Bausparen ebbte das Hoch des Vorjahres mit gut 87.000 Neuverträgen ebenfalls ab. Die Kunden unterschrieben bei der Sparkasse damit 16,8 % weniger Verträge als noch im Vorjahr.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung ist mit 1,10 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) als "ausreichend" zu bezeichnen. Damit liegen die westfälisch-lippischen Sparkassen wie in den Jahren zuvor über dem Bundesdurchschnitt.

Vom Kreditgeschäft bis zum Betriebsergebnis: Insgesamt gesehen haben die westfälisch-lippischen Sparkassen im Jahr 2000 ihre sehr gute Position im Markt behauptet.

Az.: HGF

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