Mitteilungen - Umwelt, Abfall, Abwasser

StGB NRW-Mitteilung 319/2014 vom 10.04.2014

Weltklimabericht zur Klimaentwicklung in Europa

Der Weltklimarat (IPCC) stellte am 31.03.2014 eine Kurzfassung des zweiten Teils des Weltklimareports vor. Darin sprechen Wissenschaftler von einem beachtlichen Überflutungsrisiko für Küstenregionen. In Europa könnten darüber hinaus Hitzewellen und im Süden Wasserknappheit drohen. Wichtigste feststellbare Veränderungen durch den Klimawandel sind in Europa der Rückgang der Gletscher, längere Vegetationsperioden sowie das Nordwärtsziehen der Fische. Der erste Teilbericht wurde im September 2013 veröffentlicht und beschäftigte sich mit den Ursachen des Klimawandels. Der dritte Teil zu möglichen Lösungsansätzen und Klima-Anpassungsmaßnahmen wird für den 13. April 2014 erwartet.

Der nun vorgestellte zweite Teil des Weltklimaberichts zeigt nicht nur die Folgen des Klimawandels auf, sondern verdeutlicht auch, wie die Menschheit damit umgehen kann. Er soll als wichtige Basis für die UN- Klimaverhandlungen im Jahr 2015 dienen. Nach der Kurzfassung kommen auf Europa immense Herausforderungen zu: Ein steigender Meeresspiegel gefährdet die Küstenregionen, das Risiko für Hochwasser steigt und in Südeuropa wird mit Wasserknappheit gerechnet. Aus Sicht der Experten ist es jedoch nicht zu spät zum Umsteuern: Durch eine rasche und umfassende Reduktion des CO2-Ausstoßes, könnten die schlimmsten Szenarien zum Großteil noch abgewendet werden. Bei der Anpassung an den Klimawandel werden für Europa der Küstenschutz und das Wassermanagement als Fortschritte hervorgehoben.

Im Bereich Ernährung sind Ernteeinbußen nach den Prognosen wahrscheinlicher als Zuwächse. Die Gesundheit der Bevölkerung könnte durch Hitze, Feuer, Unterernährung und Wassermangel weitgehend beeinträchtigt werden. Laut dem UNO-Klimarat besteht weiterhin ein erhöhtes Risiko für das Artensterben durch eine schnelle Verschiebung von Klimazonen. Die Forscher gestehen aber zu, dass sich bislang kein Aussterben einer Tier- oder Pflanzenart auf den Klimawandel zurückführen lässt.

Laut dem Bericht muss sich Deutschland - ohne ein wirkungsvolles Weltklimaabkommen - bis Ende des 21. Jahrhunderts auf eine Erwärmung von 3,5 bis 4,5 Grad gegenüber den Jahren 1971-2000 einstellen. In drei der vier Jahreszeiten wird es zudem feuchter: Von September bis Mai fallen künftig fünf bis 25 Prozent mehr Schnee und Regen. Die Westhälfte wird dagegen im Sommer um fünf bis 15 Prozent trockener. Für den kommunalen Bereich, insbesondere die Städte, werden Hitzestress und Extremregen als zunehmende Probleme identifiziert. Notwendig seien „Umbaumaßnahmen“, um die Kommunen und ihre Bevölkerung zu schützen. Mehr Energie werde etwa für Klimaanlagen benötigt, weniger dagegen für Heizungen.

Der Bericht und weitere Informationen sind in englischer Sprache auf der Homepage des Weltklimarates abrufbar unter: www.ipcc.ch . Aus kommunaler Sicht ist zu begrüßen, dass den Anpassungsstrategien und -maßnahmen an den Klimawandel im Bericht großer Raum gewährt wird. Hier liegen die Stellschrauben zum Tätigwerden für die Städte und Gemeinden. Zudem werden erstmals auch Fortschritte der regionalen Ebenen aufgezeigt.

Az.: II gr-ko

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