Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr

StGB NRW-Mitteilung 282/2015 vom 31.03.2015

Vectoring-Antrag der Telekom

Die Deutsche Telekom hat am 23.02.2015 einen Antrag bei der Bundesnetzagentur eingereicht, der ihr alleinigen Zugang zu den Nahbereichen um 8.000 Hauptverteiler erlauben soll. Die Telekom will mit diesem Schritt den schnellen Internetzugang in weiteren Regionen ermöglichen. Dadurch sollen zusätzliche 5,9 Millionen Haushalte mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s versorgt werden können. Langfristig sollen per Super-Vectoring sogar Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit/s realisierbar sein. 

Das Vorhaben der Telekom ist umstritten, da Vectoring das Nebeneinander von mehreren Anbietern nicht zulässt. Technisch bedingt müssten in den vom Antrag betroffenen Bereichen die VDSL-Anschlüsse anderer Anbieter umgestellt werden. Ihre Technik müssten die Wettbewerber in den betroffenen Bereichen wieder abbauen. Diese Netzbetreiber, die bereits in Infrastruktur investiert und ihre Technik in den Hauptverteilern der Telekom stehen haben, werfen der Telekom vor, die Teilnehmeranschlussleitung remonopolisieren zu wollen.

Dem hält die Telekom entgegen, es gehe faktisch nur um 1,5 Prozent (rund 135.000) der durch Wettbewerber bundesweit gemieteten Teilnehmeranschlussleitungen. Die bisherigen Nutzungsrechte der Wett-bewerber verhinderten aber, dass die Telekom ihr Netz im Nahbereich um die Hauptverteiler aufrüsten kann. Das habe zur Folge, dass Kun-den in diesem Bereich über ihre Telefonleitung keine schnellen Internetanschlüsse mit bis zu 100 Mbit/s bekommen könnten. 

Betroffen davon seien bundesweit 5,9 Millionen Haushalte sowohl in Ballungszentren als auch im ländlichen Raum. Die Telekom führt weiter an, vom weiteren Vectoring-Ausbau würden auch Wettbewerber profitieren. Genauso wie in den übrigen Gebieten erhielten sie Vorleistungsprodukte, mit denen sie ihren Kunden über die Telekom-Leitungen ebenfalls schnellere Internetanschlüsse zur Verfügung stellen könnten. Damit wären sie auch gegenüber den Kabelnetzbetreibern deutlich wettbewerbsfähiger. 

Die Bundesnetzagentur begrüßte grundsätzlich das Bestreben der Deutschen Telekom, die Vectoring-Technologie für besonders schnelle Breitbandanschlüsse in Deutschland weiter auszubauen. Die Agentur stehe allen neueren Entwicklungen, die zu einer Verbesserung der Breitbandversorgung beitragen können, aufgeschlossen gegenüber. Allerdings kündigte sie eine intensive Prüfung im Rahmen des Genehmigungsverfahrens an. 

Az.: III/1 460-15

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