Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr

StGB NRW-Mitteilung 170/1996 vom 05.04.1996

Unfallbilanz 1995

Das Innenministerium hat jetzt die Verkehrsunfallbilanz 1995 für Nordrhein-Westfalen vorgelegt. Danach ist die Zahl der Verkehrsunfälle im vergangenen Jahr weiter leicht zurückgegangen. Mit insgesamt 509.142 Verkehrsunfällen (-3.776) hat die Polizei die niedrigste Zahl seit 10 Jahren registriert. Die Zahl der Verkehrstoten blieb mit 1.348 nahezu unverändert. Bei den Verletzten gab es ein Minus von 2.957, so daß mit 99.179 Verletzten der niedrigste Stand seit 1955 erreicht wurde. Unter den sog. jungen Fahrern ist die Unfallhäufigkeit am gravierendsten. So stieg bei Fahrern im Alter von 18 - 24 Jahren die Zahl der Getöteten um 19 auf 274 an. Handlungsbedarf sieht das Innenministerium auch bei der Unfallentwicklung an Verkehrsknotenpunkten von den Verkehrsunfällen mit Hauptunfallursachen (Abbiegen/Wenden, Geschwindigkeit, Vorfahrt/Vorrang, Abstand, Alkohol beim Fahrzeugführer, Überholen, Fehlverhalten von und gegenüber Fußgängern) war die Ursache in 26 % aller Fälle falsches Abbiegen oder Wenden.

Bei den Unfällen, die durch zu hohe Geschwindigkeit verursacht wurden, gab es eine deutliche Abnahme von über 10 % auf jetzt 31.502. Nach Einschätzung des Innenministeriums ist das auch ein Verdienst der intensiveren Kontrollen durch Polizei und Kommunen. Geschwindigkeitsüberwachung sei insbesondere auch auf Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften notwendig. 54 % aller Verkehrsunfälle mit Getöteten ereigneten sich auf Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne Autobahnen). Deshalb müsse die Polizei gemeinsam mit den Kommunen prüfen, wo auf diesen Straßen zusätzliche Geschwindigkeitskontrollen sinnvoll seien, so das Innenministerium.

Die Unfälle von Kindern (unter 15 Jahren) geben weiterhin Anlaß zur Sorge. Zwar sank die Zahl der verunglückten Kinder um 287 auf 12.077. Mit diesem Wert liegt Nordrhein-Westfalen jedoch deutlich über dem Bundesdurchschnitt und nimmt auch im europäischen Vergleich einen Spitzenplatz ein. Ein Grund hierfür sei, daß viele Eltern ihre Kinder immer noch nicht richtig anschnallten. Die Schulwegverkehrsunfälle seien hingegen auf den geringsten Stand seit 10 Jahren zurückgegangen. Schulbusse zählten zu den sichersten Verkehrsmitteln. Von 1.339 verunglückten Kindern auf dem Schulweg kamen nur 83 Kinder in Schulbussen zu Schaden. Trotzdem werden die Schulbuskontrollen fortgesetzt, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Gleichzeitig erinnert das Ministerium an die von den kommunalen Spitzenverbänden als Kompromiß mitgetragene Neuregelung in der Straßenverkehrsordnung, die das Verhalten von Verkehrsteilnehmern an Schulbushaltestellen regelt. Schulbusse, die sich mit eingeschaltetem Warnblinklicht einer Haltestelle nähern, dürfen nicht mehr überholt und an Haltestellen stehende Busse mit eingeschalteten Warnblinklicht dürfen nur mit Schrittgeschwindigkeit passiert werden. Mittlerweile droht bei Verstößen ein Verwarn- oder Bußgeld bis zu 100 DM.

Az.: III/1 151-40

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