Jahresinterview über
kommunale Perspektiven
Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft
StGB NRW-Mitteilung 706/2013 vom 18.10.2013
Umfrage über Haltung der Bürger/innen zur Energiewende
Das Ergebnis einer Umfrage des Forschungsinstituts TNS Emnid zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Bürger hinter der Energiewende in Deutschland steht. Danach fordern 84 Prozent der Befragten einen schnellstmöglichen Umstieg der Energieversorgung auf 100 Prozent erneuerbare Energien. Fast drei Viertel wünschen sich, dass dieser Umbauprozess durch Erneuerbare-Energien-Anlagen in Bürgerhand vollzogen wird. Die Energiewende soll dezentral, gerechter und von den Bürgerinnen und Bürgern selbst gestaltet werden. Aus kommunaler Sicht ist die dezentrale Energieerzeugung auf lokaler Ebene ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende. Es bleibt eine zentrale, politische Herausforderung, die Bürger bei ihrer Umsetzung mitzunehmen. Bürgerbeteili-gungsmodelle besitzen das nötige Potenzial, um von der Energiewende zu profitieren und Akzeptanz vor Ort zu schaffen.
Nach einer von der Kampagne "Die Wende — Energie in Bürgerhand" in Auftrag gegebenen Meinungsumfrage des Forschungsinstituts TNS Emnid erwarten 84 Prozent der Deutschen von einer neuen Bundesregierung, dass sie sich dafür einsetzt, die Energieversorgung schnellstmöglich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewährleisten. 83 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass Gewinne und Kosten der Energiewende gerecht auf Bürger und Industrie verteilt werden sollten. Außerdem sprechen sich 74 Prozent der Befragten für eine Energiewende aus, bei der dezentrale, erneuerbare Energien in Bürgerhand Vorrang haben. Ein Drittel der Bürger will in die Energiewende investieren und sich an Erneuerbare-Energien-Anlagen in seiner Nähe finanziell beteiligen.
Lediglich 22 Prozent der Befragten waren laut Umfrage der Meinung, dass die Energiewende allein dem Markt überlassen werden sollte. 55 Prozent sind der Ansicht, dass die Politik die Interessen der Energie-konzerne zu stark berücksichtige. Zuwenig berücksichtigt sehen wiederum 58 Prozent der Deutschen die Interessen von Bürger-Energiegenossenschaften und Bürger-Windparks.
Angesichts dieser Ergebnisse fordern die Auftraggeber der Umfrage die künftige Bundesregierung auf, die Interessen von Bürger-Energiegenossenschaften stärker zu beachten. Die Energiewende solle dezentral, gerechter und von den Bürgern selbst gestaltet werden.
Die Kampagne „Die Wende — Energie in Bürgerhand" setzt sich für eine dynamische, dezentrale und gerechte Energiewende ein. Initiatoren der Kampagne sind der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die "100 Prozent erneuerbar Stiftung", das "Netzwerk Energiewende jetzt", die GLS-Bank-Stiftung, die Initiative "BürgerEnergie Berlin" sowie die Haleakala-Stiftung.
Die Ergebnisse der Umfrage sind im Internet unter http://www.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/emnid-umfrage-vor-koalitionsgespraechen-ueber-vier-fuenftel-der-deutschen-wollen-moeglichst-schnell/ abrufbar. (DStGB Aktuell 4113 vom 11. Oktober 2013)
Az.: II/3