Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr

StGB NRW-Mitteilung 209/2009 vom 23.03.2009

Tourismus 2008 und Ausblick 2009

Die Tourismuswirtschaft hat sich 2008 positiv entwickelt. Die Wirtschafts- und Finanzkrise beeinträchtigt die Tourismusentwicklung nicht so stark wie andere Wirtschaftszweige. Allerdings wird sich der Wettbewerbsdruck durch die Krise verschärfen.

2008 war für den Tourismus ein positives Jahr. Erneut sind sowohl die Zahlen der Gästeankünfte (+2,4 %) wie auch die Übernachtungszahlen (+2,1 %) gestiegen. Insgesamt haben rund 133 Millionen Gäste 370 Millionen Übernachtungen bewirkt. Überproportional sind die Ankünfte von ausländischen Gästen gewachsen. Für Deutschland zeigte sich ein Plus von 3,2 % an Übernachtungen. In den ostdeutschen Bundesländern konnte sogar ein Wachstum von 7,5 % erzielt werden. Allerdings findet dieses Wachstum auf einem sehr niedrigen Niveau statt.

Der Ausblick für 2009 ist hingegen verhalten. Rund 35 % der Urlauber sind hinsichtlich des Urlaubs 2009 noch unentschlossen. Dementsprechend vorsichtig sind die Einschätzungen der Touristiker. Nicht einmal die Hälfte der Befragten erwarten einen Zuwachs der Übernachtungen (43 %) und nur 40 % sehen Steigerungen beim Tagestourismus. Eine Verbesserung der Auslastung erwartet sogar nur etwas mehr als ein Viertel (28 %). Allerdings werden auch keine tiefen Einbrüche erwartet. Den Status quo zu halten, ist das Ziel der Reisebranche.

Die „Wetterstationen“ der Freizeitwirtschaft zeigen in fast allen Bereichen und in allen Bundesländern Nachfrageeinbrüche. Allerdings liegen diese Einbrüche im Wesentlichen im ungünstigen Ostertermin 2008 sowie dem ungünstig verlaufenden Sommer. Eine tiefergehende Analyse zeigt, dass die Besuchszahlen der Freizeitwirtschaft im letzten Quartal 2008 wieder gestiegen sind. Dies gibt uns Anlass, auf die Notwendigkeit der Entzerrung der Sommerferientermine in den Bundesländern hinzuweisen. Die Reduzierung der Anzahl der Sommerferientage bewirkt eine messbare Reduzierung der Einnahmen der Freizeitwirtschaft. Wir appellieren deshalb an die Kultusministerkonferenz, den Sommerferienzeitraum wieder auszudehnen.

Das Tourismusbarometer hat 2008 besonders den Ferienwohnungsmarkt und die Gastronomie behandelt. Die wesentlichen Ergebnisse zu diesen speziellen Sektoren im Tourismus lauten, dass es im Bereich der Ferienhäuser und Ferienwohnungen in Deutschland nach wie vor Wachstumspotenzial gibt. Im Vergleich zu Hotelleriebetten sind die Bettenkontingente in Ferienwohnungen und Ferienhäuser sehr klein.

Die Gastronomie hat eine bemerkenswerte Qualitätsoffensive auf allen Ebenen erlebt. Probleme gibt es allerdings bei den Fachkräften und insbesondere beim Nachwuchs. Während sich zwischen 2002 und 2007 die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Gastgewerbe um 19 % erhöht hat, sank die Zahl im selben Zeitraum in Ostdeutschland bereits um 0,6 %. Auf einen Ausbildungsplatz in der Gastronomie kommt in Ostdeutschland nur noch ein Bewerber. Mit Blick auf den demografischen Wandel ist bereits kurzfristig einsetzender Nachwuchsmangel ein ernstes Problem. Da die Gastronomie zu den beschäftigungsintensiven Dienstleistungsbranchen gehört, ist der Qualitätsanspruch an Personalverfügbarkeit gebunden.

Nähere Informationen zum Tourismusbarometer sind im Internet erhältlich unter www.tourismusbarometer.de.

Az.: III 470-00

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