Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 538/2000 vom 05.10.2000

Studie zur Funktion von Banken und Sparkassen

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Streits um Existenz und Bedeutung der deutschen Sparkassen auf EU-Ebene hat die Abteilung Volkswirtschaft/Finanzmärkte des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes eine Studie zum Thema "Die kreditwirtschaftliche Versorgung der Verbraucher und mittelständischen Unternehmen in Großbritannien" erarbeitet. Dieses Papier verdeutlicht, daß die These, allein der Wettbewerb in einem rein privatwirtschaftlich organisierten Bankensystem sorge aus sich heraus nicht nur für eine hinreichende Versorgung mit Finanzdienstleistungen, sondern tendiere sogar zur Überversorgung, so nicht haltbar ist.

Die Untersuchung verdeutlicht, daß im britischen, rein privatwirtschaftlichen Bankensystem nicht nur ein sehr hoher Konzentrationsgrad, sondern seit geraumer Zeit auch ein renditeorientierter Rückzug der Geschäftsbanken aus der Fläche zu beobachten ist. Angesichts zahlreicher Studien und anhaltender öffentlicher Diskussionen über eine zu geringe Wettbewerbsintensität mit der Folge überhöhter Preise und Gebühren, über eine unzureichende finanzwirtschaftliche Versorgung mittelständischer Unternehmen und über "financial exclusion" im Sinne eines fehlenden Zugangs von Verbrauchern zu Finanzdienstleistungen reichen auch aus Sicht der britischen Regierung die bisherigen Politikansätze nicht aus, um die finanzwirtschaftliche Versorgung grundlegend zu verbessern.

Zunehmend wird deshalb die Notwendigkeit einer strikteren Regulierung des britischen Bankenmarktes im Sinne des in den USA geltenden "Community Reinvestment Act" gesehen. Nach diesem Gesetz müssen alle Kreditinstitute ihre Dienstleistungen gleichmäßig über soziale Gruppen und insbesondere auch strukturschwache Regionen verteilen. Letztlich geht es also darum, durch staatlichen Zwang genau die Leistungen zu erbringen, die in Deutschland zu einem guten Teil über die dem Regionalprinzip verpflichteten, aufgabenorientierten Sparkasseninstitute gewährleistet werden. Dies zeigt überdeutlich: Der öffentliche Auftrag von Sparkassen und Landesbanken ist keinesweg obsolet.

Die Untersuchung kann beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband, Behrenstraße 31, 10117 Berlin angefordert werden.

Az.: IV-961-07

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