Mitteilungen - Schule, Kultur, Sport

StGB NRW-Mitteilung 198/2018 vom 27.03.2018

Studie zu Migrationshintergrund und Bildungserfolg

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat am 19.03.2018 eine Sonderauswertung der im Jahr 2015 im Rahmen des Programme for International Student Assessment („PISA-Studie“) erhobenen Daten veröffentlicht, die sich mit dem Schulerfolg und der Lebenszufriedenheit von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund befasst. Die Ergebnisse sind ernüchternd.

In Deutschland liegt der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund mit gut 28 Prozent deutlich über dem OECD-Schnitt von 23 Prozent. Viele dieser Schülerinnen und Schüler schneiden in der Schule schlechter ab als ihre inländischen Altersgenossen. Dies gilt vor allem für Einwanderer der ersten Generation (im Ausland geborene Schülerinnen und Schüler von im Ausland geborenen Eltern).

In Deutschland liegt der Anteil der Einwanderer der ersten Generation mit sehr schwachen Leistungen (unterhalb PISA-Level 2) bei etwa 43 Prozent und ist damit fast zweieinhalb Mal so hoch wie bei der Gruppe der Schülerinnen und Schüler ohne ausländische Wurzeln. Im OECD-Schnitt liegt der Anteil hingegen bei etwa 30 Prozent. 

Knapp die Hälfte der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in Deutschland sind Migranten zweiter Generation (in Deutschland geborene Schülerinnen und Schüler mit zwei im Ausland geborenen Elternteilen). In kaum einem anderen OECD-Land ist diese Gruppe stärker vertreten. Die Schülerinnen und Schüler aus dieser Gruppe sprechen zu knapp 50 Prozent zuhause kein Deutsch. Im OECD-Schnitt sprechen hingegen etwa 40 Prozent daheim nicht die Unterrichtssprache.  

Dem Bericht zufolge besuchen Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund mit höherer Wahrscheinlichkeit Schulen, an denen häufiger geschwänzt wird und die ein schlechteres Unterrichtsklima haben als Altersgenossen ohne Migrationshintergrund. Zudem sind sie häufiger als einheimische Schülerinnen und Schüler Opfer von Mobbing und fühlen sich häufiger durch das Lehrpersonal unfair behandelt, was ebenfalls zu Leistungsunterschieden und Unterschieden beim Wohlbefinden beiträgt. Allerdings berichten viele Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund auch, dass das Lehrpersonal ihnen zusätzliche Unterstützung anbietet. 

Die Sonderauswertung ist im englischen Volltext unter folgender Adresse abrufbar: https://goo.gl/Zqkqdm. Eine deutsche Zusammenfassung ist unter folgender Adresse abrufbar: https://goo.gl/99pYTo

Az.: 42.0.4-006/001

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