Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

StGB NRW-Mitteilung 81/2009 vom 13.01.2009

Statistik zum Ausbau der Kleinkinderbetreuung

Nachdem die Ausgaben für die Angebote und Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe zwischen den Jahren 2003 und 2006 praktisch konstant geblieben sind, weisen die jüngsten Zahlen für 2007 auf einen merklichen Ausgabenanstieg hin, so die Dortmunder Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendhilfestatistik, die die Datengrundlagen für die amtliche SGB VIII Statistik des Statistischen Bundesamtes erarbeiten. Für das Jahr 2007 belaufen sich die öffentlichen Ausgaben auf 22,793 Mrd. EUR für die Kinder- und Jugendhilfe. Gegenüber dem Vorjahr (21,577 Mrd. EUR) sind die Aufwendungen um 1,2 Mrd. EUR gestiegen (+5,6%). Preisbereinigt entspricht dies einer Zunahme von 3,3%.

In Westdeutschland wurden für die Kindertagesbetreuung 2007 11,9 Mrd. EUR ausgegeben. Dies sind 707 Mio. EUR mehr als noch 2006. Dieser deutliche Anstieg ist auf den Ausbau der Angebote für unter 3-Jährige zurückzuführen.
Diese haben in Westdeutschland in einem vergleichbaren Zeitraum um 21.000 Angebote in Kindertageseinrichtungen und um 8.000 in der Kindertagespflege zugenommen. Die Zunahme wäre vermutlich noch höher ausgefallen, wenn nicht gleichzeitig Ausgabenreduzierungen im Kindergartenbereich stattgefunden hätten. Im gleichen Zeitraum haben 27.000 Kinder weniger den Kindergarten in Anspruch genommen. Der Gesamtanstieg für die Kindertagesbetreuung beinhaltet 70 Mio. EUR mehr an Investitionsausgaben. Waren es 2006 noch 196 Mio. EUR, so beläuft sich dieser Posten 2007 auf 267 Mio. EUR. Die Steigerung um 36% (preisbereinigt 34%) dokumentiert, dass damit begonnen wurde, neue Plätze zu schaffen.

Die Ausgaben für die Kindertagespflege haben sich ebenfalls merklich erhöht, und zwar von 90 Mio. EUR auf 122 Mio. EUR. Aufgrund des ausstehenden erheblichen Ausbaubedarfs von ca. 400.000 Angeboten ist in den nächsten Jahren mit weiteren Zunahmen in diesem Arbeitsfeld zu rechnen.

Die Entwicklung für die Hilfen zur Erziehung zeichnete sich für die letzten Jahre durch einen leichten Anstieg der Aufwendungen für die ambulanten und einen leichten Rückgang für die stationären Hilfen aus. Die Entwicklung zwischen 2006 und 2007 signalisiert eine Trendwende. Für den Westen sind die Ausgaben für ambulante Hilfen deutlich um 8% (preisbereinigt +5,8%) und auch die Aufwendungen für stationäre Hilfen um 4% (preisbereinigt +2,0%) gestiegen. Um 20% (preisbereinigt +17,7%) zugenommen haben die Ausgaben für die Inobhutnahme. Deutlich wird, dass die Jugendhilfe vermehrt auf die Gefährdungslagen von Kindern mit Erziehungshilfen, zunehmend aber auch mit Interventionen reagiert.

Die Ausgaben für die Kinder- und Jugendarbeit sind insbesondere in Westdeutschland wieder leicht um 4,4% (preisbereinigt +2,1%) gestiegen. Nachdem die deutlichen Personalrückgänge zwischen 2002 und 2006 befürchten ließen, dass die Jugendarbeit unter die Räder der schwindenden Finanzen der Kommunen gerät, lassen die aktuellen Zahlen wieder etwas Hoffnung zu. In Ostdeutschland ist die Ausgabenhöhe immerhin praktisch gleich geblieben.

Az.: III 722

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