Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

StGB NRW-Mitteilung 526/2006 vom 27.06.2006

Siebter Familienbericht

Unter der Überschrift „Familie zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit – Perspektiven für eine lebenslaufbezogene Familienpolitik“ ist jüngst der Siebte Familienbericht mit einer Stellungnahme der Bundesregierung als BT-Drucksache 16/1360 erschienen.

Der Siebte Familienbericht soll ein Zeitfenster für die nächsten 10 bis 15 Jahre öffnen und eine Grundlage für koordiniertes gesellschaftliches Handeln liefern. Die Kommission hat eine veränderte Perspektive auf Familienpolitik entwickelt als eine Politik der Schaffung von Rahmenbedingungen für Lebensläufe, in denen Familie und Familienentwicklung nachhaltig gelebt werde können. Sie will Impulse geben, damit das Leben mit Kindern, die Beziehungen zwischen den Generationen und die gleiche Teilhabechance aller an Familie, Erwerbsarbeit und Gesellschaft selbstverständlich wird.

Der Bericht enthält keine Zusammenfassung, die Rolle der kommunalen Familienpolitik wird allerdings in dem Kapitel „Stadt-Familien: Familie und Stadt“ ausführlich im Hinblick auf die Herausforderung an die Stadtplanung und die Stadtentwicklungspolitik beleuchtet. Unter dem Kapitel „Zukunftsszenarien“ hält die Kommission fest, dass nachhaltige Familienpolitik auf allen Ebenen der Gesellschaft einschließlich der institutionellen Strukturen im kommunalen Bereich dazu beitragen muss, Angebote zur Unterstützung von Familien nicht weiter auszudifferenzieren, sondern wieder neu zu integrieren. Dazu habe es in der letzten Zeit eine Vielzahl sehr erfreulicher Ansätze insbesondere im kommunalen Bereich gegeben. Diese müssten aber im Grundsatz um eine nachhaltige Familienpolitik ergänzt werden, die sich bemüht, auf allen Ebenen der Gesellschaft ein höheres Maß an Stringenz und Kohärenz zu entwickeln.

Eine nachhaltige Familienpolitik müsse dazu beitragen, Eltern als „Investoren“ in die Zukunft ihrer Kinder und zugleich als „Investoren“ in die Zukunft von Nachbarschaft und Gemeinde zu begreifen. Das notwendige Engagement zu fördern setze voraus, dass zwischen Eltern, Kindern, Nachbarschaft, Gemeinden und professionellen Angeboten für Familien und Kindern eine neue Offenheit entsteht, die die gemeinsame Verantwortung der Eltern, der Gemeinden und der institutionellen Angebote für Familien für die Zukunft der Kinder ermöglicht.

Als Bestandteil kommunaler Familienpolitik fordert die Kommission ausdrücklich Teilhabe, Prävention und Integration von Familien mit unterschiedlichem sozialen und ethnischen Hintergrund. Es bestehe zukünftig ein großer kommunalpolitischer Handlungsbedarf, um Familie und Kinder aus schwierigen Lebenslagen vor dauerhaften Benachteiligungen in den Bereichen Gesundheit, Wohnen und Bildung zu schützen und den fatalen Kreislauf der Intergenerationenweitergabe von Armut zu durchbrechen. Dabei gehe es besonders darum, jene Haushalte zu unterstützen, die sich in einer prekären Lebenslage befinden, aber über Eigeninitiative und mittlere bis hohe Alltagskompetenzen verfügen. Derartige Modelle müssten letztlich darauf abzielen, die individuellen und gruppenspezifischen Handlungsmöglichkeiten ihrer Adressaten durch Bildung und Beratung sowie durch angemessene Unterstützungsangebote zu fördern.

Az.: III 780

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