Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 190/2009 vom 10.03.2009

Schulden der öffentlichen Haushalte Ende 2008

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren die öffentlichen Haushalte (einschließlich Extrahaushalte) in Deutschland zum Jahresende 2008 insgesamt mit 1.517,1 Mrd. Euro am Kreditmarkt verschuldet. Gegenüber dem Vorjahresstand ist das ein Anstieg um 14,9 Mrd. Euro oder 1,0%. Die Angaben beziehen sich auf die Kernhaushalte des Bundes, der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände und ihre jeweiligen Extrahaushalte.

Ein Anstieg der Kreditmarktschulden war 2008 beim Bund zu verzeichnen, und zwar um 19,2 Mrd. Euro auf 956,9 Mrd. Euro. Er fiel allerdings mit + 2,0% niedriger als geplant aus, da der Bund im letzten Jahr trotz Belastungen aus der Finanzmarktkrise per Saldo weniger neue Fremdmittel am Kreditmarkt aufgenommen hatte als zunächst vorgesehen.

Bei den Ländern sanken 2008 die Kreditmarktschulden insgesamt um rund eine Milliarde Euro (– 0,2%) auf 481,7 Mrd. Euro, obwohl darin auch schon Schulden für Finanzmarktstabilisierungsmaßnahmen enthalten sind. In der Mehrzahl der Länder sanken die Kreditmarktschulden oder blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert, am stärksten war der Rückgang in Sachsen mit – 13,4%, begründet unter anderem durch hohe Tilgungen aufgrund der Entnahme von Mitteln aus Rücklagen. Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden verringerten sich die Schulden insgesamt noch stärker um 3,3 Mrd. Euro (– 4,0%) auf 78,5 Mrd. Euro.

Neben den Kreditmarktschulden zur Deckung des Haushaltsdefizits zwischen Einnahmen und Ausgaben nahmen die öffentlichen Haushalte in den letzten Jahren zunehmend Kassenkredite zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe auf. Diese erreichten am 31.12.2008 insgesamt 61,4 Mrd. Euro und übertrafen damit den Vorjahreswert um 20,6%. Die Kassenkredite beim Bund betrugen zum Jahresende 2008 28,9 Mrd. Euro (+ 47,2%). Bei den Ländern lagen sie bei 3,3 Mrd. Euro (+ 37,7%). Die Bedeutung der Kassenkredite war bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden – wie in den Vorjahren – besonders hoch. Ende 2008 hatten diese 29,2 Mrd. Euro (+ 1,2%) an Schulden aus Kassenkrediten. Die Relation der Kassenkredite zu den Kreditmarktschulden bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden betrug damit 35,2%.

Unter Einbeziehung der Kassenkredite betrug die Gesamtschuldbelastung der öffentlichen Haushalte Ende 2008 1.578,5 Mrd. Euro (+ 1,6% bzw. + 25,4 Mrd. Euro gegenüber dem 31.12.2007).

Kreditmarktschulden der öffentlichen Haushalte*) am 31.12.2008:

<o:p> </o:p>

Kreditmarktschulden der öffentlichen Haushalte*) am 31.12.2008<o:p></o:p>

Körperschaftsgruppen<o:p></o:p>

in Mio. Euro<o:p></o:p>

Veränderung gegenüber dem Vorjahr
in %<o:p></o:p>

Schulden in Euro je Einwohner<o:p></o:p>

Insgesamt<o:p></o:p>

1.517.092<o:p></o:p>

1,0<o:p></o:p>

18.473<o:p></o:p>

Bund<o:p></o:p>

956.866<o:p></o:p>

2,0<o:p></o:p>

11.651<o:p></o:p>

Länder<o:p></o:p>

481.716<o:p></o:p>

– 0,2<o:p></o:p>

5.866<o:p></o:p>

Gemeinden/Gemeindeverbände<o:p></o:p>

78.510<o:p></o:p>

– 4,0<o:p></o:p>

1.029<o:p></o:p>

<o:p> </o:p>

Kreditmarktschulden der staatlichen Haushalte**) der Länder<o:p></o:p>

Körperschaftsgruppen<o:p></o:p>

in Mio. Euro<o:p></o:p>

Veränderung gegenüber dem Vorjahr
in %<o:p></o:p>

Schulden in Euro je Einwohner<o:p></o:p>

Baden-Württemberg<o:p></o:p>

41.705<o:p></o:p>

– 0,0<o:p></o:p>

3.878<o:p></o:p>

Bayern<o:p></o:p>

22.117<o:p></o:p>

– 2,9<o:p></o:p>

1.767<o:p></o:p>

Brandenburg<o:p></o:p>

17.134<o:p></o:p>

– 0,8<o:p></o:p>

6.773<o:p></o:p>

Hessen<o:p></o:p>

30.555<o:p></o:p>

2,0<o:p></o:p>

5.034<o:p></o:p>

Mecklenburg-Vorpommern<o:p></o:p>

9.916<o:p></o:p>

– 1,6<o:p></o:p>

5.927<o:p></o:p>

Niedersachsen<o:p></o:p>

50.213<o:p></o:p>

1,6<o:p></o:p>

6.302<o:p></o:p>

Nordrhein-Westfalen<o:p></o:p>

113.600<o:p></o:p>

– 0,4<o:p></o:p>

6.322<o:p></o:p>

Rheinland-Pfalz<o:p></o:p>

27.044<o:p></o:p>

0,8<o:p></o:p>

6.696<o:p></o:p>

Saarland<o:p></o:p>

9.494<o:p></o:p>

3,8<o:p></o:p>

9.184<o:p></o:p>

Sachsen<o:p></o:p>

9.584<o:p></o:p>

– 13,4<o:p></o:p>

2.279<o:p></o:p>

Sachsen-Anhalt<o:p></o:p>

19.808<o:p></o:p>

– 1,4<o:p></o:p>

8.259<o:p></o:p>

Schleswig-Holstein<o:p></o:p>

22.372<o:p></o:p>

1,6<o:p></o:p>

7.891<o:p></o:p>

Thüringen<o:p></o:p>

15.319<o:p></o:p>

– 2,5<o:p></o:p>

6.724<o:p></o:p>

Berlin<o:p></o:p>

55.961<o:p></o:p>

– 1,2<o:p></o:p>

16.340<o:p></o:p>

Bremen<o:p></o:p>

15.277<o:p></o:p>

6,8<o:p></o:p>

23.084<o:p></o:p>

Hamburg<o:p></o:p>

21.618<o:p></o:p>

– 0,0<o:p></o:p>

12.223<o:p></o:p>

<o:p> </o:p>

 *) Vorläufiges Ergebnis; einschließlich Extrahaushalte; einschließlich Finanzmarktstabilisierung.<o:p></o:p>

**) Ohne Gemeinden/Gemeindeverbände.<o:p></o:p>

<o:p></o:p>

 

Az.: IV/1 912-00

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