Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

StGB NRW-Mitteilung 547/1998 vom 05.10.1998

Reform des Landesjugendplans- Düsseldorfer Erklärung

Der neu strukturierte Landesjugendplan soll - wie vorgesehen - zum 1.1.1999 umgesetzt werden. Der reformierte Plan ist in den zur Beratung anstehenden Haushaltsentwurf der Landesregierung aufgenommen worden. Im Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit wird z.Zt. die endgültige Fassung der neuen, vorläufig für drei Jahre geltenden Förderrichtlinien erarbeitet. Die Veröffentlichung der vorläufigen Richtlinien ist für Ende Oktober 1998 vorgesehen.

Am 9.9.1998 demonstrierten in Düsseldorf mehr als 5.000 Kinder und Jugendliche gemeinsam mit Jugend- und Sozialarbeitern gegen die im neuen Landesjugendplan enthaltene Umverteilung der Fördermittel, die vor allem Einrichtungen der offenen Jugendarbeit betrifft. Zu dieser Demonstration hatten die Evangelische Landesarbeitsgemeinschaft der Offenen Tür NRW, die Katholische Landesarbeitsgemeinschaft Heime der Offenen Tür NW und der Landesausschuß Katholischer Jugendarbeit/Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) NRW aufgerufen. Unter dem Motto "Jugend braucht Zukunft" verabschiedeten sie zugleich eine "Düsseldorfer Erklärung für eine zukunftsfähige Kinder- und Jugendpolitik in NRW". Darin appellieren die Verbände an die Landespolitik, die Umsetzung der Landesjugendplanreform zum 1.1.1999 zu stoppen und Zeit für neue Überlegungen zu schaffen. Im einzelnen fordern sie:

  • eine finanzielle Aufstockung des Landesjugendplanes, um den freien Trägern die Fortsetzung und Weiterentwicklung ihrer Arbeit zu ermöglichen,
  • den uneingeschränkten Erhalt aller durch die örtliche Jugendhilfeplanung als notwendig festgestellten Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit bei bisheriger Förderung,
  • Stärkung und Förderung des Ehrenamtes statt Überforderung durch neue Aufgaben und mehr Bürokratie,
  • Beibehaltung der Qualifikationsanforderungen für die in der Kinder- und Jugendarbeit tätigen Fachkräfte.

Die kirchlichen Träger sprechen sich gegen eine Entfachlichung und Standardabsenkung aus. An den Reformplänen kritisieren sie vor allem, daß im Vorfeld keine Bestandsaufnahme der Kinder- und Jugendarbeit stattgefunden habe. Die Kinder- und Jugendarbeit dürfe nicht für sozialpolitische Zwecke instrumentalisiert werden; sie sei kein "gesellschaftspolitischer Reparaturbetrieb". Durch die geplante Veränderung der Förderstruktur seien Kürzungen bei der gesicherten und auf Dauer angelegten Begleitung von Kindern und Jugendlichen zugunsten kurzfristiger, politisch erwünschter Projektarbeit zu befürchten.

Az.: III 728 - 1

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