Jahresinterview über
kommunale Perspektiven
Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft
StGB NRW-Mitteilung 355/2011 vom 18.08.2011
Realsteuerhebesätze 2010 bundesweit
Im Jahr 2010 lag der durchschnittliche Hebesatz aller Gemeinden in Deutschland für die Gewerbesteuer bei 390 % und damit um 3 Prozentpunkte höher als im Vorjahr (387 %). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, entwickelten sich die durchschnittlichen Gewerbesteuerhebesätze in den Bundesländern unterschiedlich: von einer Abnahme um 12 Prozentpunkte in Brandenburg bis zu einer Zunahme um 10 Prozentpunkte in Schleswig-Holstein. In NRW ist eine Zunahme um 3 Prozentpunkte zu verzeichnen.
Das Gewerbesteueraufkommen in Deutschland betrug im Jahr 2010 rund 35,7 Mrd. Euro; es ist damit gegenüber 2009 um 10,1 % gestiegen. Einzig die Länder Bremen (— 7,5 %) und Saarland (— 2,9 %) konnten das Gewerbesteueraufkommen des Vorjahres nicht erreichen. Alle anderen Bundesländer erzielten teils zweistellige prozentuale Zuwächse — in Berlin wurde mit + 27,2 % der höchste Anstieg beim Gewerbesteueraufkommen ermittelt.
Bei der Grundsteuer A, die bei Betrieben der Land- und Forstwirtschaft erhoben wird, lag der Hebesatz im Jahr 2010 bei durchschnittlich 301 % und damit 4 Prozentpunkte über dem Wert von 2009. Das Aufkommen der Grundsteuer A betrug 2010 insgesamt 0,4 Mrd. Euro, dies war ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert (+ 1,5 %).
Der durchschnittliche Hebesatz der Grundsteuer B (für Grundstücke) ist bundesweit für das Jahr 2010 um 9 Prozentpunkte gegenüber 2009 angestiegen und liegt nun bei 410 % . Das Aufkommen der Grundsteuer B lag bei 11,0 Mrd. Euro und damit 3,5 % höher als 2009.
Durchschnittliche Hebesätze der Realsteuern nach Ländern 2010 | |||||||
Land | Grundsteuer A | Grundsteuer B | Gewerbesteuer |
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Hebesatz 2010 | Veränderung zum Vorjahr | Hebesatz 2010 | Veränderung zum Vorjahr | Hebesatz 2010 | Veränderung zum Vorjahr |
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Baden-Württemberg | 343 | 4 | 376 | 22 | 358 | — 3 |
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Bayern | 337 | 2 | 379 | 10 | 368 | 4 |
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Berlin | 150 | 0 | 810 | 0 | 410 | 0 |
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Brandenburg | 270 | 4 | 379 | 3 | 309 | — 12 |
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Bremen | 248 | 1 | 572 | 0 | 434 | 0 |
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Hamburg | 225 | 0 | 540 | 0 | 470 | 0 |
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Hessen | 278 | 2 | 333 | 4 | 391 | 5 |
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Mecklenburg-Vorpommern | 256 | 7 | 371 | 11 | 345 | 1 |
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Niedersachsen | 351 | 6 | 388 | 6 | 383 | 8 |
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Nordrhein-Westfalen | 223 | 3 | 444 | 9 | 436 | 3 |
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Rheinland-Pfalz | 285 | 0 | 343 | 6 | 367 | — 0 |
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Saarland | 248 | — 0 | 347 | 10 | 408 | — 1 |
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Sachsen | 301 | 2 | 450 | 3 | 412 | 2 |
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Sachsen-Anhalt | 294 | 1 | 380 | 2 | 350 | 1 |
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Schleswig-Holstein | 285 | 9 | 336 | 10 | 347 | 10 |
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Thüringen | 241 | 4 | 346 | 11 | 349 | 8 |
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Deutschland | 301 | 4 | 410 | 9 | 390 | 3 |
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Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise finden sich in der Fachserie 14, Reihe 10.1 Realsteuervergleich 2010, die kostenlos auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes im Bereich Publikationen, Fachveröffentlichungen abrufbar ist. Dort wird auch die Gemeinschaftsveröffentlichung Hebesätze der Realsteuern im Jahr 2010 mit Angaben für sämtliche Gemeinden Deutschlands angeboten.
In NRW reichte beim Vergleich aller 396 Städte und Gemeinden die Spanne der örtlichen Hebesätze bei der Grundsteuer A von 150 Prozent (Langenfeld, Schloß Holte-Stukenbrock, Verl) bis 400 Prozent (Morsbach), während sie bei der Grundsteuer B zwischen 240 (ebenfalls Schloß Holte-Stukenbrock) und 590 Prozent (Essen und Düren) lag. Der Gewerbesteuerhebesatz war in Duisburg, Oberhausen und Bottrop (490 Prozent) am höchsten und in Straelen (310 Prozent) am niedrigsten.
Im Internet stehen die "Hebesätze der Realsteuern - Ausgabe 2010" unter der Adresse https://webshop.it.nrw.de/webshop/details.php?id=17110 zum kostenlosen Download bereit.
Az.: IV/1 930-00