Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 195/2018 vom 08.03.2018

Pro-Kopf-Verschuldung in Kommunen bundesweit 2016

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden heute mitgeteilt hat, sind starke Unterschiede in der kommunalen Pro-Kopf-Verschuldung im Jahr 2016 zu verzeichnen. In die Berechnungen der integrierten kommunalen Schulden werden neben den Schulden der kommunalen Kernhaushalte auch die Schulden der Extrahaushalte und der sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen, an denen die Kommunen unmittelbar oder mittelbar beteiligt sind, einbezogen. Diese werden anteilig entsprechend den Beteiligungsverhältnissen zugerechnet und beinhalten nicht die Haftungsbeziehungen der Kommunen.

Es werden ausschließlich Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich in die Berechnung einbezogen. Zum nicht-öffentlichen Bereich gehören Kreditinstitute, der sonstige inländische Bereich — wie zum Beispiel private Unternehmen — und der sonstige ausländische Bereich. Schulden von nicht-mehrheitlich öffentlich bestimmten Einheiten beziehungsweise von Einheiten mit Sitz im Ausland werden statistisch nicht erhoben und können daher nicht einbezogen werden. Die Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg wurden nicht berücksichtigt, da sie in den amtlichen Finanzstatistiken nicht der kommunalen, sondern der staatlichen Ebene zugeordnet werden.

Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung auf kommunaler Ebene wiesen am 31. Dezember 2016 mit 6.894 Euro die Kommunen des Saarlands auf, gefolgt von den Kommunen Hessens (5.353 Euro) und Nordrhein-Westfalens (4.594 Euro). Die geringste Pro-Kopf-Verschuldung war demgegenüber für die Kommunen Bayerns (2.295 Euro), Schleswig-Holsteins (2.562 Euro) und Sachsens (2.636 Euro) festzustellen. Insgesamt betrug die kommunale Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland im Durchschnitt 3.509 Euro.

Die fünf am höchsten verschuldeten kreisfreien Städte befinden sich in Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Spitzenreiter am Jahresende 2016 war die Stadt Darmstadt mit 14.989 Euro, gefolgt von Pirmasens (11.528 Euro), Kaiserslautern (11.384 Euro), Mühlheim an der Ruhr (11.034 Euro) und Mainz (10.793 Euro). Vier der fünf am niedrigsten verschuldeten kreisfreien Städte liegen in Bayern. So betrug die Pro-Kopf-Verschuldung in Kempten nur 375 Euro und in Memmingen 1.416 Euro. Auch das niedersächsische Braunschweig (1.559 Euro) weist eine der geringsten Pro-Kopf-Verschuldungen auf.

Bezieht man jeweils die Verschuldung der kreisangehörigen Gemeinden mit ein, ist laut Destatis auch ein eingeschränkter Vergleich der Landkreise beziehungsweise Kreisgebiete in Deutschland möglich. Die fünf am höchsten Pro-Kopf verschuldeten Kreisgebiete lagen im Saarland — Regionalverband Saarbrücken (9.145 Euro), St. Wendel (6.776 Euro) und Saarpfalz-Kreis (6.559) — sowie in Rheinland-Pfalz mit dem Landkreis Kusel (7.347 Euro) und in Hessen mit dem Hochtaunuskreis (6.555 Euro). Dagegen stammen die am geringsten verschuldeten Kreisgebiete alle aus Bayern. Pro Kopf ist das Kreisgebiet von Neumarkt in der Oberpfalz etwa mit 509 Euro verschuldet.

Weitere Ergebnisse und methodische Erläuterungen enthält die Veröffentlichung "Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände" und der dazugehörige Tabellenband, die im gemeinsamen Statistik-Portal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder zum Download zur Verfügung stehen und auch in der Destatis-Pressemitteilung Nr. 080 vom 08.03.2018 verlinkt sind. Weitere regionale Auswertungen enthalten die Internetangebote der Statistischen Landesämter.

Az.: 41.12.5-001/001

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