Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 514/2004 vom 09.06.2004

Pressemitteilung: Windkraft-Nutzung stößt an Grenzen

Eine Akzentverschiebung bei erneuerbaren Energien von der Windkraft hin zur Biomasse fordert der Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen im Namen seiner 359 Mitgliedskommunen. Der massenhafte Bau von Windenergie-Anlagen habe zu Aversionen bei der Bevölkerung geführt. Zudem störten die zahlreichen Anlagen, die weit über die Bebauung herausragen, an vielen Orten das Landschaftsbild. „Die Nutzung erneuerbarer Energien hat nur Sinn, wenn sie von den Bürgern und Bürgerinnen akzeptiert wird und auch die übrigen schutzwürdigen Güter berücksichtigt“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des kommunalen Spitzenverbandes, Dr. Bernd Jürgen Schneider , heute in Düsseldorf.

Derzeit seien viele Windkraft-Anlagen im Binnenland NRW nur auskömmlich zu betreiben, weil sie über den Strompreis - garantiert ist eine Anfangs-Vergütung von 8,7 Cent pro Kilowattstunde - subventioniert würden. „Auch wenn die Betreiber hier Gewinn machen - von Wirtschaftlichkeit kann keine Rede sein“, rügte Schneider. Zudem müsste nach Schätzung von Experten bis zu 60 Prozent der Leistung, die sämtliche Windkraft-Anlagen abgeben können, als Reserve in Form von Kohlekraftwerken vorgehalten werden. Sonst bestehe die Gefahr, dass bei schwachem Wind die Stromversorgung zusammenbricht.

Nicht zu unterschätzen sei auch die Beeinträchtigung durch Windkraft-Anlagen in Form von Geräuschen und Schattenwurf (so genannter Disco-Effekt). „Städte und Gemeinden müssen die Sorgen ihrer Bürger ernst nehmen“, machte Schneider deutlich. Durch Ausweisung von so genannten Konzentrationszonen - nur dort dürfen Windkraft-Anlagen gebaut werden - habe man vielerorts Standort-Konflikte entschärfen können. Doch klagten Betreiberfirmen immer häufiger gegen gültige Flächennutzungspläne, um sich weitere Standorte für Windenergie-Nutzung zu sichern. „Das Baugesetz bietet leider nur ein Jahr Schutz vor Veränderungen, wenn ein Flächennutzungsplan wegen angeblicher Rechtsmängel neu aufgestellt werden muss“, monierte Schneider.

Ein weiterer Ausbau der Windkraft-Anlagen sei daher im Binnenland nicht zu rechtfertigen. Wenn erneuerbare Energien genutzt werden sollten, um den klimaschädlichen Ausstoß von Kohlendioxid zu senken, sollte man auf Biomasse wie Holz oder Stroh zurückgreifen. „In Nordrhein-Westfalen als einem waldreichen Land sind die Voraussetzungen für eine verstärkte Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz sehr günstig“, erklärte Schneider. Noch immer wachse mehr Holz nach, als in den Wäldern unter forstlichen Gesichtspunkten geschlagen werde. Die energetische Nutzung von Holz sei nahezu kohlendioxidneutral. Zudem könne aus Holzresten in umweltfreundlichen Blockheizkraftwerken Strom und Wärme gewonnen werden.

Az.: II

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