Mitteilungen - Umwelt, Abfall, Abwasser

StGB NRW-Mitteilung 160/2019 vom 27.03.2019

MULNV legt Landeswaldbericht vor

27 Prozent der Landesfläche Nordrhein-Westfalens sind Wald, davon sind knapp zwei Drittel in Privatbesitz. Die nordrhein-westfälischen Wälder sind durchschnittlich 75 Jahre alt und bestehen zu 58 Prozent aus Laubbäumen und 42 Prozent aus Nadelbäumen. Die Landeswaldinventur 2014 erfasste 51 Baumarten bzw. Baumartengruppen. Vor allem Fichten, Buchen, Eichen und Kiefern prägen das Bild. Diese und andere Fakten des nordrhein-westfälischen Waldes aus den Jahren 2012 bis 2018 bündelt der Landeswaldbericht, den das Umweltministerium (MULNV NRW) im Februar vorgelegt hat.

Der Landeswaldbericht liefert eine fundierte Wissensbasis, um den wachsenden Heraus- und Anforderungen gerecht zu werden. Er bietet auf 164 Seiten ein umfassendes Zahlenwerk und bildet somit eine fundierte Basis für weitere Handlungsoptionen. Er beschreibt den Waldzustand, die Waldfunktionen aber auch die aktuellen, forstlich relevanten Entwicklungen, die durchgeführten Maßnahmen und beabsichtigten Vorhaben für den Berichtszeitraum 2012 bis 2018.

Wetterextreme wie Stürme, Trockenheit und Schädlingsbefall haben dem Wald aktuell stark zugesetzt. Sturmschäden im Frühjahr, Dürreschäden im Sommer und ein starker Borkenkäfer-Befall in den Nadelwäldern führen vor Augen, wie dringlich der Umbau unserer Wälder zu widerstandsfähigeren, klimaplastischen Wäldern ist. Der Begriff der Nachhaltigkeit ist eng mit der Forstwirtschaft verwurzelt. Daher muss auch weiterhin sichergestellt werden, dass die Wälder und die Forst- und Holzwirtschaft in NRW zukunftsfähig aufgestellt sind.

Zur Bewältigung der durch Extremwetterereignisse verursachten Folgen im Wald stehen in 2019 aktuell rund 1,5 Mio. € zusätzliche Fördermittel von Bund und Land für Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Für die folgenden vier Jahre sind darüber hinaus weitere 550.000 € jährlich bereitgestellt worden. Maßnahmen wie beispielsweise die Überwachung von Käfern, das Entrinden von befallenem Holz im Wald sowie die Anlage von Trocken- und Nasslagerplätzen sollen durch eine aktuell in Erarbeitung befindlichen Landesförderrichtlinie für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer gefördert werden können.

Wetterextreme und Schädlingsbefall wirken sich unmittelbar auf den Holzmarkt aus, das betrifft zu über 90 Prozent die Baumart Fichte. Damit ergeben sich veränderte Anforderungen an die Baumartenwahl, sie ist der wesentliche Schlüssel für einen zukunftsorientierten, klimaplastischen Waldaufbau. Bereits im Herbst 2018 hatte das Umweltministerium dazu ein neues Waldbaukonzept vorgestellt. Ziel und Aufgabe der nordrhein-westfälischen Forstpolitik ist es, die biologische Vielfalt des Waldes und seine vielfältigen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen zu erhalten und zu fördern. Gerade im Kampf gegen den Klimawandel spielt der Wald als “Grüne Lunge“ durch seine Fähigkeit zur Kohlenstoffspeicherung, aber auch durch die Holznutzung selbst eine bedeutende Rolle.

Parallel dazu setzt das Umweltministerium derzeit gemeinsam mit den Waldbesitzern und dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen die kartellrechtskonforme Ausgestaltung der staatlich geförderten Waldbewirtschaftung um. Ein Baustein ist mehr Eigenständigkeit der forstlichen Zusammenschlüsse bei gleichzeitiger Gewährleistung der Beratung und Betreuung der Forstbetriebe.

Der „Landeswaldbericht 2019“ kann unter folgender Internetadresse abgerufen werden: https://www.umwelt.nrw.de/mediathek/broschueren/detailseite-broschueren/?no_cache=1&broschueren_id=11443 .  

Az.: 26.1-006/001 gr

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