Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 430/2017 vom 14.06.2017

Mittelfristig Chance für Entspannung auf dem NRW-Wohnungsmarkt

Der Wohnungsmarkt in Nordrhein-Westfalen bleibt weiterhin angespannt. Während Wohnungen im preisgünstigen Segment nach wie vor Mangelware sind, verschärft sich die Situation für Mieter und Wohnungssuchende zunehmend auch im mittleren Preissegment. Ursache ist sowohl die gestiegene Nachfrage als auch der Rückgang  des Bestands an preisgünstigen Wohnungen. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Wohnungsmarktbarometers, das die NRW.BANK jährlich veröffentlicht und zu dem landesweit über 350 Wohnungsmarktexperten aus unterschiedlichen Bereichen wie Wohnungs-, Bau- und Finanzwirtschaft, Kommunen und Kreisen, Wissenschaft und Interessenverbänden befragt werden. 

Die Experten schätzen die Lage auf den nordrhein-westfälischen Wohnungsmärkten ähnlich angespannt ein wie Mitte der 90er-Jahre. Damals war die Nachfrage nach günstigem Wohnraum aufgrund der Zuwanderung in Folge der Wiedervereinigung und des Balkankrieges stark gestiegen. Auch heute spielt die Zuwanderung eine bedeutende Rolle. Der Druck im unteren Preissegment weitet sich zunehmend auf das mittlere Segment aus.

War dieser Markt 2011 noch ausgewogen, bewerten die Experten dieses Segment heute zunehmend als angespannt. Die Nachfrage steigt, Neubau findet aber weiterhin vor allem im hochpreisigen Segment statt. Zugleich schrumpft das Angebot an geförderten Mietwohnungen, da viele ältere Bestände in den vergangenen Jahren aus der Preisbindung gefallen sind und zu wenig neu gebaut worden ist. Die beiden größten Hemmnisse sind nach Auffassung der Experten des Wohnungsmarktbarometers die unzureichende Verfügbarkeit geeigneter Baugrundstücke (90% der Befragten sehen hier ein Hemmnis) sowie deren Preis (79%). 

Trotz dieser Hemmnisse hat sich das Investitionsklima seit 2010 in allen Segmenten aber nahezu stetig verbessert. Bei der diesjährigen Befragung bewerteten die Wohnungsmarktexperten das Investitionsklima im Mietwohnungsneubau und bei Modernisierung erstmals als „eher gut“ — in der Rheinschiene wie im Ruhrgebiet. Beim Wohneigentum ist das Klima sogar „eher gut“ bis „sehr gut“.

So konnten im Jahr 2016 knapp 66.600 Wohnungen genehmigt werden — der höchste Stand seit dem Jahr 2000. Die befragten Experten gehen deshalb zwar davon aus, dass die Lage zumindest auf dem Mietmarkt auch in den nächsten ein bis zwei Jahren angespannt bleibt. Mittelfristig rechnen sie allerdings mit einer leichten Entspannung. Beim Wohneigentum erwarten die Experten schon kurzfristig eine ausgewogenere Marktlage.
Der vollständige Bericht kann im Internet unter https://www.nrwbank.de/de/corporate/Publikationen/Publikationsinhaltsseiten/publikationen_wohnungsmarktbeobachtung.html heruntergeladen werden.

Az.: 20.4.1.2-001/002

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