Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

StGB NRW-Mitteilung 443/2006 vom 20.06.2006

Mikrozensus 2005 zeigt Bevölkerung im Wandel

Anfang Juni 2006 teilte das Statistische Bundesamt die Zahlen aus dem Mikrozensus von 2005 mit. Danach verändern sich die klassischen Familienstrukturen weiter stark und es wurde erneut bewiesen, dass Deutschland ein Zuwanderungsland ist. Ohne den großen Anteil der Menschen mit „Migrationshintergrund“ an der Bevölkerung wäre der Alterungsprozess der Gesamtbevölkerung noch stärker ausgeprägt.

Für den Mikrozensus werden jährlich rund 390.000 Haushalte mit rund 830.000 Menschen befragt. Es handelt sich dabei also nicht um eine Volkszählung. Nach den neuesten Zahlen verändern sich die klassischen Familienstrukturen weiter stark: Weniger Ehen mit Kindern, mehr kinderlose Paare und Singles waren 2005 zu verzeichnen gewesen. Die Zahl der Familien mit Kindern unter 18 Jahren sank seit 1996 um 528.000 auf 8,9 Millionen.

Auch die Familienformen wandeln sich: Von den 12,6 Millionen Familien mit minder- oder volljährigen Kindern waren 2005 nur noch 73 Prozent Ehepaare, 21 Prozent Alleinerziehende und 6 Prozent Lebensgemeinschaften ohne Trauschein. Seit 1996 ist die Zahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften um 34 Prozent auf 2,4 Millionen gestiegen. 1996 machten die Ehepaare noch 79 Prozent aus. In Ostdeutschland ging der Anteil der Ehepaare sogar von 72 auf 62 Prozent zurück. Insgesamt besteht im Osten ein Trend zur „Ein-Kind-Familie“.

Erstmals seit Jahren stieg die Zahl der Familien in Westdeutschland zwar leicht an, nämlich um ein Prozent gegenüber 2004. 28 Prozent der Bevölkerung lebten aber als kinderlose Paar. Rund 30 Prozent der Frauen mit Universitätsabschluss blieben kinderlos.

Dass Deutschland ein Zuwanderungsland ist, hat der soeben vorgestellte Mikrozensus erneut bewiesen: Fast ein Fünftel aller Menschen in Deutschland haben einen „Migrationshintergrund“. Insgesamt 15,3 Millionen Einwohner oder 19 Prozent der Bevölkerung sind auf die eine oder andere Weise ausländischer Herkunft - die Flüchtlingsströme der Nachkriegszeit nicht mit einberechnet. Die größte Gruppe der Personen mit einem solchen Hintergrund sind die zugewanderten Ausländer mit 5,6 Millionen, gefolgt von den drei Millionen Eingebürgerten. Die drittgrößte Gruppe sind die Spätaussiedler mit 1,8 Millionen. Eine mit 2,7 Millionen Deutschen große Gruppe unter den Menschen mit Migrationshintergrund ist ohne eigene Migrationserfahrung: Dabei handelt es sich um Kinder von Eingebürgerten, Spätaussiedlern oder von Ausländern.

Az.: III 871

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