Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr

StGB NRW-Mitteilung 286/2020 vom 09.04.2020

Marode Bahnbrücken: Bund gibt aktuellen Überblick

Nach Angaben des Bahnbeauftragten der Bundesregierung Enak Ferlemann sind in Deutschland etwa 1.000 Bahnbrücken nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren und können nur noch ersetzt werden. Die Kosten dafür beziffert die Bundesregierung in der Antwort  auf die FDP-Anfrage im Bundestag (Drucksache 19/17627) auf 7,3 Mrd. Euro.

Die Bahn unterteilt die Brücken je nach Zustand in vier Kategorien. Allein 1.004 Brücken fallen laut Bundesregierung in die schlechteste Kategorie vier. Nach Angaben der Bahn sind aber selbst Brücken der schlechtesten Zustandskategorie für die Nutzung des Eisenbahnbetriebs sicher. Je nach Schadensbild könne laut Bahn eine Brücke bis 15 Jahre in der Kategorie vier verbleiben.

Mit Abstand die meisten Brücken der Kategorie vier finden sich in Nordrhein-Westfalen (257), gefolgt von Baden-Württemberg (114) und Bayern (113). Die drei Länder haben jedoch gleichzeitig auch die meisten Brücken im Bestzustand. Relativ gesehen besitzt Brandenburg die meisten Brücken der schlechtesten Kategorie (9 Prozent), gefolgt von Berlin und dem Saarland (je 7 Prozent).

Insgesamt hat die Deutsche Bahn laut einem Faktenblatt „Eisenbahnbrücken bei der Deutschen Bahn“ von 2015 bis 2019 etwa 900 Brücken für rund 3 Mrd. Euro erneuert. Bis 2029 ist die vollständige oder teilweise Erneuerung weiterer 2.000 Brücken geplant. Dafür sollen laut Bahn etwa 9 Mrd. Euro investiert werden. Gemäß der neuen Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV III) sollen innerhalb von zehn Jahren mindestens 1.200 Eisenbahnbrücken voll- oder teilerneuert und ihre Zustandsnote verbessert werden. Darüber hinaus soll die DB Netz AG an mindestens 300 Brücken große Instandhaltungsmaßnahmen mit dem Ziel einer Qualitätsverbesserung durchführen und die Erneuerung weiterer 500 Brücken einplanen.

Das Faktenblatt „Eisenbahnbrücken bei der Deutschen Bahn“ finden Sie unter: www.deutschebahn.com

Anmerkung des StGB

Nachdem jahrelang zu wenig investiert wurde, gilt die Schieneninfrastruktur der Bahn in vielen Teilbereichen wie den Brücken als marode. Das Netz der Deutschen Bahn wird jedoch in den kommenden Jahren zusätzliche Kapazitäten aufnehmen müssen, um das wachsende Verkehrsaufkommen im Personen- und Güterverkehr abzuwickeln. Auch in der jetzigen Krisensituation zeigt sich die enorme Bedeutung eines gut ausgebauten und verlässlichen Schienennetzes, insbesondere auch im Güterverkehr. Im Zuge der Erreichung der Klimaziele und der Verkehrswende in den Städten und Gemeinden müssen Bahn und Bund massiv in die Schieneninfrastruktur investieren. Hierzu gehören die Sanierung und Erneuerung maroder Brücken ebenso wie Maßnahmen zur Elektrifizierung, der Ausbau der Netzkapazitäten, die Gleisanschlussförderung oder Investitionen in die Digitalisierung der Schiene.

Az.: 33.4-001/001

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