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StGB NRW-Mitteilung 7/2006 vom 02.12.2005

Landtags-Anfrage "Sollen Dickhäuter in den Polizeidienst?"

Nachfolgend wird die Antwort der Landesregierung (Drucksache 14/614) auf die Kleine Anfrage 174 vom 21.09.2005 von Günter Garbrecht und Wolfram Kuschke (Drucksache 14/338) wiedergegeben:

Sollen Dickhäuter in den Polizeidienst?

Wortlaut der Kleinen Anfrage 174 vom 21. September 2005:

Laut der Berichterstattung der "Neuen Westfälischen" vom 9. September wird in Bielefelder Polizeikreisen die Einführung der weltweit ersten Staffel Polizeielefanten diskutiert. In einer Polizeizeitung soll dazu u. a. ausgeführt worden sein:

"Aufgrund der Intelligenz und Gelehrigkeit wäre die Ausbildung von Elefanten zu Polizeielefanten kein Problem. Die Dickhäuter sind bekanntlich äußerst feinfühlig und sensibel, solange sie keine Porzellanläden durchsuchen. Ihre Respekt einflößende Erscheinung würde uns bei Demonstrationen helfen."

Auch das nach dem Elefanten zweitgrößte Landtier, das Flusspferd (Hippopotamus amphibius) scheint über für den Polizeidienst nutzbare Eigenschaften zu verfügen.

Zwar sind Flusspferde keine guten Schwimmer, lassen sich aber perfekt vom Wasser tragen und können bis zu zehn Minuten unter Wasser bleiben.

Auch für gefährliche Situationen im Einsatz bei der Wasserschutzpolizei scheinen sie geeignet zu sein: "Das Flussperd scheut nicht davor zurück, auch Boote anzugreifen, und ist in der Lage, kleinere zum Kentern zu bringen" (Wilzipedia).

Wir fragen daher die Landesregierung:

1. Ist die Landesregierung bereit, Überlegungen zum Einsatz von Elefanten und Flusspferden im Polizeidienst näher zu prüfen?

2. Welche Auswirkungen hätte ein möglicher Einsatz auf die geplante Polizeistrukturreform?

3. Kann sich die Landesregierung den Einsatz von Elefanten und Flusspferden auch bei der Verkehrserziehung (z.B. für Kinder) vorstellen?

4. Welche Änderungen müssten in der Ausbildungs- bzw. Laufbahnverordnung für das Begleitpersonal vorgenommen werden?

Antwort des Innenministers vom 8. November 2005 namens der Landesregierung:

Vorbemerkung:

Dickhäuter sind schon lange fester Bestandteil der Polizei in Nordrhein-Westfalen. Zwar verfügt nicht jeder über einen Rüssel. Doch für alle gilt, dass sie sich im täglichen Einsatz durch fast nichts aus der Ruhe bringen lassen. Dickhäutigkeit ist daher nicht nur Befähigungskriterium im Rahmen der Einstellung bei der Polizei, sondern auch Gegenstand ihrer Aus- und Fortbildung.

Zur Frage 1

Die Landesregierung ist ebenso bereit, Überlegungen zum Einsatz von Elefanten und Flusspferden im Polizeidienst anzustellen, wie sie bereit ist, Überlegungen zum Einsatz von Nashörnern, Giraffen, Kamelen, Kängurus und Seepferdchen im Polizeidienst anzustellen. Mangelnde Bereitschaft zum Einsatz von Tieren bei der Polizei kann man der Landesregierung jedenfalls nicht vorwerfen: Sie hat immerhin einen Wolf zum Leittier ernannt.

Zur Frage 2

Der Aufwand zur Beantwortung der Frage nach den Auswirkungen des Einsatzes von Elefanten und Flusspferden auf die geplante Polizeistrukturreform übersteigt in jedem Fall den für diese Kleine Anfrage vertretbaren Aufwand. Von einer Antwort wird daher abgesehen.

Zur Frage 3

Mit dem Einsatz von Tieren bei der Verkehrserziehung von Kindern hat die Landesregierung bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Derzeit sind im Regierungsbezirk Münster Gürteltiere ausgesprochen erfolgreich. Geplant ist, demnächst landesweit 41.000 Tiere der Gattung Daxypodidae einzusetzen. Im Übrigen sind Elefanten im Bereich des Polizeipräsidiums Hamm schon längst hilfreich bei der Verkehrserziehung für Kinder: Der Polifant findet dort regen Zuspruch. Darüber hinaus unterstützen landesweit 100.000 Polibären ihre menschlichen Kolleginnen und Kollegen, wenn Kinder Trost brauchen. In Mülheim an der Ruhr wachen die Kinderschutzbären David und Goliath über die Sicherheit unserer Jüngsten. Bei der Rauschgiftdienststelle des PP Düsseldorf ist seit Jahren mit gutem Erfolg eine Kreuzung aus Sohlengänger und Raubkatze, ein so genannter Bärtiger, eingesetzt. Enten finden allerdings bei der Polizei in NRW keinen Einsatz, auch wenn es im Volksmund „Polente“ heißt.

Zur Frage 4

Die bereits in der Polizei beschäftigten Dickhäuter bedürfen keiner besonderen Begleitung. Im Gegenteil sind sie dankbar, wenn ihnen lästige Gängelei erspart bleibt.

Az.: I

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