Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr

StGB NRW-Mitteilung 95/2022 vom 23.02.2022

Ladeinfrastrukturausbau mit Fokus auf Schnellladen

Nach einer Studie des Thinktanks Agora Verkehrswende sollen Fördermittel für den Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur insbesondere auf Schnellladepunkte an viel frequentierten Orten wie Supermärkten und Einkaufszentren konzentriert werden. Ebenso wird eine Unterstützung der Kommunen in ihrer Koordinationsfunktion gefordert.

Schnellladesäulen versprechen nach der Analyse von Agora Verkehrswende eine gute Auslastung, auch auf dem Land, und könnten am ehesten rentabel betrieben werden. Normalladen sollte hingegen im öffentlichen Raum nur noch für ausgewählte Anwendungen wie elektrisches Carsharing gefördert werden. Langfristig könne der Ausbau und Betrieb öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur über die Nutzerinnen und Nutzer finanziert werden. Die staatliche Subventionierung sei vor allem in den kommenden Jahren des Markthochlaufs weiter erforderlich.

Empfohlen wird eine Weiterentwicklung zugunsten einer Konzentration auf Schnellladepunkte an öffentlich zugänglichen Orten, wo das Laden nebenbei geschehen kann, wenn das Auto ohnehin für die Dauer eines Einkaufs oder anderer Besorgungen abgestellt wird. Der Bedarf an Flächen, die gerade im urbanen Raum knapp sind, wäre bei einer Konzentration auf Schnellladen niedriger.

Zusätzliche Differenzierungen sollen den Wettbewerb stärken, etwa indem alle Betreiber ihre Ladepunkte zu günstigen Konditionen für Drittanbieter zugänglich machen müssen oder indem Anbieter mit geringem Marktanteil einen höheren Fördersatz für den Aufbau von neuen Ladepunkten erhalten. Fahrerinnen und Fahrer sollen öffentlich zugängliche Ladepunkte auch ohne vertragliche Bindung mit dem Betreiber leicht und ohne unverhältnismäßige Preisaufschläge nutzen können.

Nach Einschätzung von Agora Verkehrswende könne Ladeinfrastruktur bei höheren Marktanteilen der Elektromobilität voraussichtlich kostendeckend betrieben werden.

Aus Sicht der Agora ist gerade in Städten der Raum knapp und es treffen unterschiedliche Förderansätze und Interessen im Straßenraum aufeinander. In jedem Fall bedarf es in der kommunalen Verwaltung zusätzlicher personeller Kapazitäten. Leitlinien für den effizienten langfristigen Ausbau öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur sowie passgenaue Förderinstrumente seien schnellstmöglich in Zusammenarbeit mit den Kommunen auf Basis von Good-Practice-Beispielen zu erarbeiten.

Die Förderung öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur sollte sich auf Schnelllader an Orten des täglichen Lebens fokussieren, insbesondere an Einzelhandelsstandorten – beispielsweise auf Parkplätzen bei Supermärkten, Baumärkten, Einkaufszentren oder Kinos. Diese seien für die Nutzer komfortabel und schnell wirtschaftlich zu betreiben.

Die Studie mit dem Titel „Schnellladen fördern, Wettbewerb stärken. Finanzierungsmodelle für den Aufbau von öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur für Pkw“ steht unter www.agora-verkehrswende.de kostenlos zum Download zur Verfügung.

Az.: 33.0-003/002

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