Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

Die Europäische Kommission hat am 16.02.2009 eine Studie zu Erziehung und Betreuung von Kleinkindern in Europa und zur stärkeren Einbindung besonders benachteiligter sozialer Gruppen vorgestellt. In dieser Studie wird anhand der Strategie in 30 Ländern untersucht, wie Erziehung und Betreuung von Kleinkindern in Europa organisiert sind, welche Vorteile die verschiedenen Systeme mit sich bringen und was nötig ist, damit die Kleinsten effektiv gefördert und betreut werden. Hauptergebnis: 87% der Vierjährigen in Europa besuchen eine Einrichtung. Zwar bieten alle Länder in Europa vor Beginn der Schulpflicht Programme für Kleinkinder an, doch sind die Unterschiede der Studie zufolge zwischen den Ländern oder auch den Regionen in puncto Eintrittsalter, Teilnahmequote und Art der Erziehung und Betreuung groß.

Zu den wichtigsten Elementen bei der Gewährleistung hochwertiger Betreuung und Erziehung zählen nach der Studie:
- ein günstiges Zahlenverhältnis Kinder/Erwachsene,
- angemessene Ausbildung des Bildungspersonals (Hochschulniveau),
- Beteiligung der Eltern.

Die Finanzierung erfolgt der Studie zufolge im Allgemeinen durch lokale Behörden, Beiträge der Eltern und einen zentralen Beitrag, der je nach Land erheblich variiere. Mit Ausnahme der Länder, in denen ein allgemeines Recht auf Erziehung und Betreuung für Kleinkinder bestehe (Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen, Spanien und Slowenien), mangelte es in Europa erheblich an Kapazitäten für die Kleinsten. Daher wären in den meisten der in
der Studie behandelten Ländern für einen garantierten Platz für alle Kinder und für die Gewährleistung eines hochwertigen Betreuungsangebots erhebliche zusätzliche Investitionen der öffentlichen Hand erforderlich. Nichtsdestotrotz zeige sich, dass die begrenzten Ressourcen am wirksamsten eingesetzt werden könnten, wenn gerechte und effiziente Bildungssysteme angestrebt würden.

Az.: III 711