Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 580/2013 vom 21.08.2013

IWR-Zwischenbericht zum Repowering in NRW 2012

Das internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) hat im Auftrag des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW (MKULNV) 2011 und 2012 Umfragen bei den nordrhein-westfälischen Kommunen zum Stand der Windenergienutzung durchgeführt, um im Rahmen der Repowering-Initiative des Landes ein gemeindescharfes NRW-Repowering-Kataster zu erstellen. In dem nun vorgelegten Zwischenbericht werden die vorliegenden Ergebnisse aus den Erhebungen sowie die Perspektiven und Planungen zum Repowering dargestellt.

Um im Rahmen ihrer Klimaschutzpolitik die Zielsetzungen zur Erhöhung des Windenergieanteils an der Stromversorgung von 3 auf 15 % bis zum Jahr 2020 zu erreichen, unterstützt die Landesregierung neben dem Anlagenneubau auf bestehenden und neu ausgewiesenen Konzentrationszonen das Repowering von Windenergieanlagen (WEA), d. h. den Austausch von Bestands-WEA durch neue leistungsfähigere Anlagen. Hierzu hat die Landesregierung eine Repowering-Initiative initiiert, zu deren Zielen die Moderation und Unterstützung des Repowering-Prozesses, das Aufzeigen von Problemkreisen, die Entwicklung von Lösungsansätzen sowie der Aufbau eines NRW-spezifischen Repoweringkatasters zählen. Das IWR unterstützt im Rahmen eines entsprechenden Auftrags des MKULNV die Umsetzung dieser Initiative.

Vor diesem Hintergrund widmet sich der vorliegende Zwischenbericht „Repowering in NRW 2012“ folgenden Themen:

  • Erfassung des aktuellen Stands zum WEA-Repowering in NRW sowie zur Planung von Repowering-Projekten im Jahr 2013 in den Kommunen in NRW
  • Ermittlung des aktuellen Status-quo der Windenergienutzung auf kommunaler Ebene
  • Erhebung des aktuellen Stands sowie der Planungen zur WEA-Flächenausweisung in den Kommunen in NRW
  • Darstellung von Hemmnissen im Rahmen des Repowering-Prozesses

In den Jahren 2011 und 2012 wurden zu diesen Themen durch Umfragen in den nordrhein-westfälischen Kommunen Informationen erhoben, datentechnisch aufbereitet und mit dem Aufbau eines gemeindescharfen NRW-Repowering-Katasters begonnen. Von den 396 Kommunen haben sich 328 an der Umfrage beteiligt. Das entspricht einer Rücklaufquote von 83 %, die aufgrund ihrer Höhe belastbare Rückschlüsse auf die weitere Entwicklung des Repowerings in NRW zulässt.

Insgesamt belaufen sich die Eckdaten der im NRW-Repowering-Kataster erfassten Projekte auf 57 rückgebaute WEA mit etwa 37 MW Leistung. Neu errichtet wurden knapp 50 WEA mit einer Gesamtleistung von 95 MW. Darüber hinaus sollen im Jahr 2013 in 16 Kommunen weitere Repowering-Projekte durchgeführt werden. Im Zuge der Vorhaben ist der Rückbau von insgesamt etwa 60 Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 35 MW geplant. Im Austausch sollen 40 neue WEA mit 86 MW errichtet werden. Der regionale Schwerpunkt des Repowerings liegt im Regierungsbezirk Münster, auf den ca. 44 % der neuen Anlagen entfallen. Auf Rang zwei folgt der Regierungsbezirk Detmold mit einem Anteil von 28 %.

262 der an der Umfrage teilnehmenden Kommunen haben bislang Konzentrationszonen ausgewiesen. Das entspricht einer Quote von 80 %. Insgesamt beläuft sich der Bestand Ende Oktober 2012 auf 481 Zonen mit einer Fläche von 20.360 ha. Im statistischen Mittel verfügt eine Kommune in NRW im durchschnittlichen Mittel über 1,8 Konzentrationszonen mit einer ausgewiesenen Fläche von knapp 80 ha. Da der Auslastungsgrad der bestehen Konzentrationszonen sehr hoch ist, erwartet das IWR einen zunehmenden Druck auf die Kommunen, vorhandene Flächen zu erweitern und das Gemeindegebiet zu überplanen. Dies bestätigt auch das Ergebnis der 2012er-Umfrage, wonach 50 % der Kommunen ihr Gemeindegebiet zwecks Erweiterbarkeit der Flächen für die Windenergienutzung untersuchen.

Angesichts dieser Planungen kommt der Lösung von möglichen Planungs-Hemmnissen, die von den Kommunen im Rahmen der Umfrage benannt worden sind, eine große Bedeutung zu. Als Handlungsempfehlung wird hierzu die Entwicklung nachfolgender Konzepte und Planungshilfen vorgeschlagen:

  • Kriterienkatalog zur Abwägung der Auswirkungen von WEA auf das Landschafts- und Ortsbild
  • Leitfaden zum Artenschutz, der einen einheitlichen Ablauf des Artenschutzverfahrens und standardisierten Umgang mit Abwägungsfragen ermöglicht
  • Katalog mit adäquaten und konsensfähigen Pacht- und Beteiligungsmodellen
  • Konzept zum optimalen Umgang mit Altinvestoren
  • Konzept zur Steigerung der Akzeptanz in der Bevölkerung.

Zur weiteren Unterstützung sollen unter Federführung der Energieagentur NRW regionale Repowering-Veranstaltungen durchgeführt werden. Die erste dieser Veranstaltungen findet am 03.09.2013 in Aachen statt. Weitere Informationen hierzu können auf der Internetseite der Energieagentur NRW unter www.energieagentur.nrw.de abgerufen werden.

Der Zwischenbericht „Repowering in NRW 2012“ des IWR steht im Mitgliedsbereich des Internetangebotes des Städte- und Gemeindebundes NRW unter Fachinfo/Service≥Fachgebiete≥Bauen und Vergabe≥Windenergieanlagen zum Download zur Verfügung.

Az.: II 620-50 gr-ko

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