Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 31/2012 vom 02.12.2011

Investitionen in Verteilnetze zur Sicherung der Versorgungsqualität

Nach einer Mitteilung der Bundesnetzagentur war die Versorgungszuverlässigkeit mit Strom und Gas in Deutschland im Jahr 2010 hoch. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, wies jedoch darauf hin, dass das Spitzenniveau bei den Elektrizitätsnetzen auf Dauer nur gehalten werden kann, wenn der Netzausbau mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien Schritt hält. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) forderte anlässlich der Mitteilung der Bundesnetzagentur, dass der Blick vor allem auf die Verteilnetze gerichtet werden muss. Die Verteilnetze werden häufig von Kommunen bzw. kommunalen Unternehmen wie den Stadtwerken betrieben.

Mehr als 80 Prozent aller erneuerbaren Energieanlagen (Stand: 2009) sind nach Erhebungen des VKU’s an die Verteilnetze (insgesamt 1,7 Millionen Kilometer Länge, Übertragungsnetze: 34.954 Kilometer Länge) angeschlossen. Bereits heute gibt es nach VKU-Zahlen einen zusätzlichen Aus- und Umbaubedarf in den Verteilnetzen von rund 25 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030.

Nach der Mitteilung der Bundesnetzagentur liegt die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je angeschlossenem Letztverbraucher, der sog. SAIDI-Wert, beim Strom für das Jahr 2010 bei 14,90 Minuten und somit auf dem Niveau von 2009 (14,63 Minuten). Für Gas beträgt der Wert 1,25 Minuten (gegenüber 1,88 Minuten für das Jahr 2009).

Zum Hintergrund:

Die Betreiber von Energieversorgungsnetzen müssen der Bundesnetzagentur jährlich Berichte über die Versorgungsunterbrechungen des Vorjahres vorlegen. Für das Berichtsjahr 2010 meldeten 890 Elektrizitätsnetzbetreiber ca. 206.000 Versorgungsunterbrechungen für 963 Netze, bei den Gasnetzen waren es ca. 73.700 Meldungen von 720 Betreibern.

Beim SAIDI-(System Average Interruption Duration Index)-Wert werden weder geplante Unterbrechungen noch Unterbrechungen aufgrund „höherer Gewalt“, wie etwa Naturkatastrophen, berücksichtigt. In die Berechnung fließen nur ungeplante Unterbrechungen ein, die auf atmosphärische Einwirkungen, auf Einwirkungen Dritter, auf Rückwirkungen aus anderen Netzen oder auf andere Störungen im Bereich des Netzbetreibers zurückzuführen sind. Beim Strom muss die Unterbrechung zudem länger als drei Minuten dauern. Die SAIDI Werte sind auch ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätsregulierung, die zum 1. Januar 2012 im Strombereich eingeführt wird.

Az.: II gr-ko

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