Mitteilungen - Recht, Personal, Organisation

Die Generalversammlung der UN hat das Jahr 2001 zum Internationalen Jahr der Freiwilligen (IJF) ausgerufen. Das IJF soll den Freiwilligen und Ihren Organisationen Anlass und Gelegenheit geben, ihre Aktivitäten darzustellen und auf die vielfältigen Aktionsfelder des Ehrenamtes, des bürgerschaftlichen Engagements und der Selbsthilfe aufmerksam zu machen und zugleich das Potential für neues Freiwilligen-Engagement zu erschließen. Zur Koordinierung und Vernetzung der örtlichen, landes- und bundesweiten Aktivitäten im IJF hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend den Deutschen Verein für öffentlich und private Fürsorge beauftragt, als Projektmanager eine Geschäftsstelle Internationales Jahr der Freiwilligen einzurichten.

Die Vereinten Nationen verbinden mit dem internationalen Jahr der Freiwilligen vier Ziele:

• Der wichtige und unverzichtbare Beitrag der Freiwilligenarbeit für die gesellschaftliche Wohlfahrt soll größere Anerkennung finden.
• Die Aktivitäten von Freiwilligen sollen eine stärkere Unterstützung durch Staat, Gesellschaft und Institutionen erfahren.
• Durch eine stärke Vernetzung der Aktivitäten sowie durch Wissensaustausch soll die Effektivität der Freiwilligenarbeit erhöht werden.
• Durch das Zusammenspiel der genannten 3 Hauptziele soll die Freiwilligenarbeit insgesamt gefördert werden.

In Deutschland liegt innerhalb der Bundesregierung die Zuständigkeit für das IJF beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Ministerium hat den Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge in Frankfurt beauftragt, eine Geschäftsstelle Internationales Jahr der Freiwilligen einzurichten. Darüber hinaus ist geplant, mit der vom Deutschen Bundestag eingerichteten Enquète-Kommission zur Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit anzustreben.

Die Vereinten Nationen haben empfohlen, die internationalen Jahre jeweils durch ein nationales Gremium begleiten zu lassen. Das BMFSFJ hat einen Nationalen Beirat für das Internationale Jahr der Freiwilligen berufen, der als zentrales Koordinierungs- und Beratungsgremium wichtige Impulse geben soll. Er setzt sich überwiegend aus Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden zusammen, die einen entscheidenden Beitrag in der Freiwilligenarbeit in Deutschland leisten. Vertreten sind zudem Persönlichkeiten aus den Bundesländern, aus der Enquète-Kommission, aus den Kirchen, den Tarifparteien sowie den Medien. Die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände wird durch die Hauptgeschäftsstelle des DStGB vertreten.

Aufgabe des Beirates sind insbesondere, die Ziele des IJF über die Verbände, Organisationen und Institutionen in die Gesellschaft hineinzutragen, Empfehlungen für neue Initiativen und Maßnahmen, um neues Potential für das Freiwilligen-Engagement zu erschließen sowie die Erstellung eines nationalen Aktionsplans, indem die Aktivitäten der freien Träger und der öffentlichen Hand auf Bundes-, Länder- und Gemeindeebene gebündelt dargestellt werden. Zur Vorbereitung hat der Beirat Arbeitsgruppen gebildet. Die Aktivitäten dieser Arbeitsgruppen sind auf folgende Ziele ausgerichtet:

• die Vielfalt der vorhandenen Aktivitäten bezogen auf die Freiwilligenarbeit sichtbar zu machen;
• bei der Erarbeitung neuer Aktivitäten vor allem exemplarische Maßnahmen zur Erschließung neuen Engagementpotentials und ihre Vernetzung anzustreben;
• die Aktivitäten der Arbeitsgruppen so zu gestalten, dass sie nachhaltige Wirkungen für die Förderung der Freiwilligenarbeit sicherstellen.

Die Arbeitsgruppen sollen ihre Arbeit nicht nur auf das Jahr 2001 ausrichten, sondern es sollen auch Maßnahmen geplant werden, die nicht nur im Jahr 2001 stattfinden. Folgende Arbeitsgruppen wurden eingerichtet:

Bürgerinnen und Bürger-Staat

Bürgerinnen und Bürger - lokaler Raum

Bürgerinnen und Bürger – Arbeit / Wirtschaft

Bürgerinnen und Bürger - Organisationsorte der Freiwilligenarbeit

Bürgerinnen und Bürger – Bildung / Ausbildung

Die Geschäftsstelle des Internationalen Jahrs der Freiwilligen beim Deutschen Verein konzentriert ihre Aktivitäten im Jahr 2001 auf folgendes:

• Darstellung der vielfältigen Tätigkeitsfelder der Freiwilligenarbeit (wo Freiwillige tätig sind);
• Impulse für die öffentliche Aufwertung des freiwilligen Engagements zu geben (was Freiwillige für die Gesellschaft leisten);
• Würdigung der Tätigkeit von Freiwilligenarbeit (wie Freiwillige sich engagieren);
• Entwicklungen von Freiwilligenarbeit zu thematisieren und deutlich zu machen (warum Freiwilligenarbeit für die Gemeinschaft wichtig ist).

Die Geschäftsstelle des IJF wird dabei ihre Koordinierungsaufgaben vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion und in enger Zusammenarbeit mit dem BMFSFJ wahrnehmen.

Als Medium der Kommunikation wird die Geschäftsstelle des IJF unter anderem das Internet nutzen. Ab Ende Mai 2000 wird eine interaktiven Homepage (www.ijf2001.de) bundesweit zur Verfügung gestellt.

Gegen Ende September 2000 hat die Geschäftsstelle die Herausgabe eines Kalenders und eines Periodikums geplant. Der Kalender wird Hinweise auf Veranstaltungen im Rahmen des IJF geben, das Periodikum (4 Auflagen, Umfang jeweils 16 Seiten) wendet sich an Multiplikatoren der Freiwilligenarbeit sowie an die Ehrenamtlichen selbst.

Die Eröffnungsveranstaltung findet am 5.12.2000 in Bonn und die Abschlussveranstaltung am 5.12.2001 in Berlin statt.

Quelle: DStGB Aktuell

Az.: I/2 023-08-4