Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 46/2024 vom 05.01.2024

Immobilienverkäufe laut Immobilienmarktbericht 2023 eingebrochen

Im Jahr 2022 hat sich die Zahl der Immobilientransaktionen in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 866.000 verringert. Das geht aus dem Immobilienmarktbericht Deutschland 2023 hervor, den der Arbeitskreis der Oberen Gutachterausschüsse, Zentralen Geschäftsstellen und Gutachterausschüsse am 19.12.2023 gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veröffentlicht hat.

Die Akteure am Immobilienmarkt hätten so wenige Kaufverträge für Immobilien abgeschlossen wie noch nie seit der ersten Veröffentlichung des Immobilienmarktberichts im Jahr 2009. Im Vorjahr seien es noch rund eine Million Transaktionen gewesen.

Auch der Geldumsatz habe sich deutlich verringert. Insgesamt hätten die Akteure im Jahr 2022 mit dem Verkauf von Immobilien 301,1 Milliarden Euro umgesetzt – 16 Prozent weniger als im Vorjahr (356,7 Milliarden Euro). Damit sei das Niveau des Geldumsatzes von 2019 wieder erreicht worden.

Während sich die Transaktionszahlen von Immobilien im Jahr 2022 gegenüber 2021 um 16 Prozent verringert hätten, seien mehrere Teilmärkte von einem noch stärkeren Rückgang betroffen:

  • Die Zahl der verkauften Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser habe sich von 93.700 auf 63.300 reduziert (-32 Prozent).
  • Die Zahl der verkauften Baugrundstücke für Mehrfamilienhäuser habe sich von 5.100 auf 3.700 reduziert (-27 Prozent).
  • Die Zahl der verkauften Eigentumswohnungen im Erstbezug habe sich von 68.300 auf 38.700 reduziert (-43 Prozent).

Jedoch fällt der Rückgang der Transaktionen von 2021 nach 2022 bei den gebrauchten Immobilien geringer aus als bei den Baugrundstücken und neuen Eigentumswohnungen:

  • Die Zahl der verkauften Ein- und Zweifamilienhäuser habe sich von 172.300 auf 156.700 verringert (-9 Prozent).
  • Die Zahl der verkauften Reihenhäuser und Doppelhaushälften habe sich von 95.500 auf 84.200 verringert (-12 Prozent).
  • Die Zahl der verkauften Eigentumswohnungen habe sich von 234.100 auf 207.500 verringert (-11 Prozent).

Auf allen Teilmärkten sind die Preise weiterhin stark von der Region abhängig. Im Bundesdurchschnitt lag der Quadratmeterpreis 2022 bei 200 Euro. Während die Preise im Umland der Metropolen in den letzten Jahren spürbar gestiegen sind, verharren sie in vielen peripher gelegenen Landkreisen auf niedrigem Niveau. Käuferinnen und Käufer zahlten hier zuletzt weniger als 50 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche – etwa in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, aber auch in Nordhessen, Nordbayern und der Pfalz.

Während die Preise für Wohnimmobilien fallen, sind die Angebotsmieten laut BBSR weiter gestiegen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum legten die Angebotsmieten wiedervermieteter Wohnungen im ersten Halbjahr 2023 im Bundesdurchschnitt um 7,6 Prozent zu – auf 10,21 Euro pro Quadratmeter nettokalt. In den kreisfreien Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern stiegen sie sogar um 11 Prozent auf 13,30 Euro je Quadratmeter nettokalt.

Anmerkung aus kommunaler Sicht

Der aktuelle Immobilienmarktbericht verdeutlicht einmal mehr die Krise am Wohnungsmarkt und zeigt auch eine ungleiche Verteilung im Bundesgebiet. Geplante Baugebiete finden oft nicht mehr den Weg in die Vermarktung, Bauvorhaben werden aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen bei Finanzierung, Material und Personal nicht realisiert, der Druck auf den Mietwohnungsmarkt steigt damit weiter. Und dies bei weiterwachsenden Bevölkerungszahlen.

Umso wichtiger bleibt, dass die im Bündnis bezahlbarer Wohnraum vorgelegten Handlungsempfehlungen zur zügigen Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und auch weitere Maßnahmen, z.B. zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren (Deutschlandpakt), durch Bund und Länder nun endlich umgesetzt werden.

Weitere Informationen:

www.redaktion-akoga.niedersachsen.de

Az.: 20.4.1.2-001/002 ste

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