Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr

StGB NRW-Mitteilung 558/2007 vom 30.07.2007

Güterverkehrsabschätzung 2050

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat ein Gutachten mit dem Titel „Abschätzung der langfristigen Entwicklung des Güterverkehrs in Deutschland bis 2050“ veröffentlicht. Demnach wird sich die Güterverkehrsleistung mehr als verdoppeln, das Güterverkehrsaufkommen wird um knapp die Hälfte zunehmen.

Die Ergebnisse des Gutachtens verdeutlichen, dass es bislang nicht gelungen ist und nach Auffassung der Gutachter auch nicht gelingen wird, die Wirtschaftsentwicklung von der Verkehrsentwicklung abzukoppeln. Vielmehr gibt es eine enge Verzahnung von Wirtschafts- und Güterverkehrsentwicklung. Die Kernaussagen des Gutachtens sind:

Ab 2030 wird die Binnennachfrage nach Güterverkehrsleistungen stagnieren. Die Transportweiten auf deutschem Territorium werden weiterhin ansteigen. Daher wird die Binnenverkehrsleistung weiter zunehmen. Die grenzüberschreitenden Verkehre werden voraussichtlich stärker ansteigen. Wie schon jetzt wird auch zukünftig der Verkehr nach Deutschland stärker sein, als der Verkehr aus Deutschland heraus. Am stärksten wird der Durchgangsverkehr wachsen. Ca. ein Fünftel der gesamten Güterverkehrsleistung wird bis 2050 auf den Durchgangsverkehr entfallen. Daher ist von einem Anwachsen des Aufkommens in diesem Segment auszugehen.

Der Modal split, also die Verteilung des Aufkommens auf verschiedene Verkehrsträger, wird sich nicht grundsätzlich ändern. Das Gutachten geht von einer Veränderung um 3 % aus, von dem zu zwei Dritteln die Eisenbahn profitiert. Der Anteil des Binnenschiffs wird hingegen stabil bleiben. Der Anteil des Straßengüterverkehrs im Fernverkehr wird geringfügig zunehmen. Auch der kombinierte Verkehr wird stark ansteigen. Die Gutachter gehen davon aus, dass das Güterverkehrsaufkommen von heute rund 3,7 Mrd. Tonnen auf knapp 5,5 Mrd. Tonnen zunimmt. Die Verkehrsleistung wird sich von rund 600 Mrd. Tonnenkilometer auf etwas mehr als 1,2 Billionen Tonnenkilometer verdoppeln.

Die Ergebnisse des Gutachtens sind zu einem erheblichen Teil auch abhängig von der erwarteten Entwicklung der Raumstruktur. So nehmen die Gutachter an, dass sich die Beziehungen zwischen den Kernen von Metropolregionen und ihrem engeren Verflechtungsbereich zunehmend enger gestaltet. Im Übrigen werden Versorgungsangebote ebenso wie die Verteilung von Produktionsstätten in Deutschland weiter zentralisiert. Daraus ergibt sich eine Parallelität der Abnahme von Verkehrsbelastungen in solchen Räumen, die nicht zur Metropolregion zählen bzw. am Rande dieser Regionen liegen und Verkehrswachstum in den Metropolregionen bzw. in den verdichteten Verflechtungsbereichen. Mit Blick auf den Güterverkehr bedeutet dies eine größere Rolle des Lkw in strukturschwachen und ländlichen Räumen.

Die Güterverkehrsprognose 2050 sowie die Zusammenfassung des Gutachtens zur Abschätzung der langfristigen Entwicklung des Güterverkehrs sind unter der Adresse www.bmvbs.de/artikel-,302.999442/Abschaetzung-der-Gueterverkehr.htm von der Internetseite des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung herunter zuladen.

Az.: III 641-80

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