Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr

StGB NRW-Mitteilung 340/2008 vom 19.05.2008

Forschungsergebnisse in der Verkehrssicherheit

Die Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland hat drei wesentliche Ziele: Reduzierung der Unfallzahlen, Reduzierung der Unfallschwere und Erhöhung der Sicherheit der Infrastruktur. Die Bundesanstalt für Straßenwesen hat zu allen drei Schwerpunkten neue Erkenntnisse erlangt, die in der Verkehrssicherheitsarbeit der Städte und Gemeinden Bedeutung bekommen können.

Im Projekt „Kinderunfallatlas – Regionale Verteilung von Kinderunfällen in Deutschland“ wurden die Unfalldaten der im Straßenverkehr verunglückten Kinder für alle 439 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland berechnet. Zudem erfolgte eine Analyse der Daten von 2003 bis 2005 auf Gemeindeebene. Der Kinderunfallatlas zeigt, dass Kinderunfälle in Deutschland nicht gleichmäßig verteilt sind. Vielmehr zeigt sich ein Nord-Süd-Gefälle. Weniger überraschend ist, dass Kinder als Fußgänger besonders häufig in Nordrhein-Westfalen und großen Städten der Bundesrepublik verunglücken und dass ihr Unfallrisiko mit der Größe der Stadt ansteigt. Als Radfahrer verunglücken Kinder besonders oft in den norddeutschen Flächenländern (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg). Als Mitfahrer von Pkw verunglücken die meisten Kinder in den ländlichen Gebieten Bayerns und in den Regionen in Ostdeutschland. Dementsprechend liegt auch das Risiko von Radfahrern in den Mittelstädten besonders hoch, während das Risiko von Kindern in Pkw in den kleinen Orten unter 10.000 Einwohner besonders erhöht ist.

Der Kinderunfallatlas erlaubt einen regionalen Vergleich der Unfallsituationen und kann damit dazu beitragen, zielgerichtet in Brennpunkten besonders wirkungsvolle Strategien zu wählen. Der Kinderunfallatlas ist veröffentlicht als Heft der Schriftenreihe Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Reihe „Mensch und Sicherheit“ Heft M 192.

Ein weiterer Forschungsbericht der BASt befasst sich mit der Entwicklung von Grundlagen für ein Verkehrssicherheitshandbuch für Ärzte. Typischerweise sind ältere Verkehrsteilnehmer über Fahrschulen nicht mehr erreichbar. Die ärztliche Behandlungssituation kann Anknüpfungspunkt für eine Beratung zum Mobilitätsverhalten älterer Verkehrsteilnehmer beinhalten. Der Forschungsbericht ist als Heft M 198 in der Reihe „Mensch und Sicherheit“ in den Berichten der BASt veröffentlicht.

Die „Potenziale zur Verringerung des Unfallgeschehens an Haltestellen des ÖPNV/ÖPSV“ sind Gegenstand und Titel eines weiteren Forschungsberichts der BASt. Neben der Straßeninfrastruktur kommt der Haltestelleninfrastruktur im öffentlichen Personennahverkehr eine besondere Bedeutung für die Vermeidung von Unfallsituationen zu. Erarbeitet wurde ein Sicherheitsranking relevanter Haltestellentypen. Untersucht von 1.750 Bushaltestellen, 690 Straßenbahnhaltestellen und 110 kombiniert genutzte Haltestellen. Erfreulicherweise wurden an 85 % der untersuchten Bushaltestellen und an 30 % der untersuchten Straßenbahnhaltestellen innerhalb des Untersuchungszeitraumes von drei Kalenderjahren keine Unfälle festgestellt. An den verbleibenden Haltestellen gab es jedoch 770 Unfälle mit Personenschaden. Die Ergebnisse der Studie inkl. der Einzelfallanalyse der Haltestellen sind veröffentlicht in den Berichten der BASt in der Reihe „Mensch und Sicherheit“ Heft M 190.

Die Berichte sind zu beziehen beim: Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Postfach 101110, 27511 Bremerhaven, E-Mail: vertrieb@nw-verlag.de.

Az.: III 640-21

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