Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

StGB NRW-Mitteilung 264/2002 vom 05.05.2002

Finanzergebnisse 2001 der gesetzlichen Krankenversicherung

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat die Finanzentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung 2001 vorgestellt. Danach schloß die gesetzliche Krankenversicherung nach den vorläufigen Finanzergebnissen im Jahr 2001 bei einem Ausgabenvolumen von rd. 271 Mrd. DM (rd. 138 Mrd. Euro) mit einem Defizit von rd. 5,48 Mrd. DM (rd. 2,8 Mrd. Euro). In Westdeutschland lag der Ausgabenüberhang bei rd. 5,7 Mrd. DM (rd. 2,92 Mrd. Euro), während in der GKV-Ost ein Überschuss von ca. 0,23 Mrd. DM (rd. 0,12 Mrd. Euro) erzielt werden konnten.

Die Leistungsausgaben der Krankenkassen sind im Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr bundesdurchschnittlich um rd. 3,7 % je Mitglied gestiegen. In Westdeutschland betrug der Zuwachs 3,4 % und in Ostdeutschland 5,1 %. Die beitragspflichtigen Einnahmen wiesen bundesweit einen Zuwachs von rd. 1,6 % aus. Der im Vergleich zu Westdeutschland (1,3 %) höhere Grundlohnzuwachs in Ostdeutschland (3,0 %) ist maßgeblich auf die zum 01.01.2001 erfolgte Angleichung der Beitragsbemessungsgrenze und der Versicherungspflichtgrenze auf das Niveau der GKV-West zurückzuführen.

Rund 1,9 Mrd. Euro (rd. 3,7 Mrd. DM) und damit über 2/3 des GKV-Defizits im Jahre 2001 gehen zu Lasten des Arzneimittelsektors. Seit 1998 liegen die Zuwächse der Arzneimittelversorgung deutlich über dem Anstieg der beitragspflichtigen Einnahmen. Bereits im 4. Quartal 2000 betrug der Anstieg je Mitglied gegenüber dem enstprechenden Vorjahreszeitraum 9,2 %. Der nunmehr im Jahr 2001 registrierte Anstieg der Ausgaben in Höhe von 11,2 % lässt sich nur zu einem geringeren Teil damit erklären, dass mehr innovative Arzneimittel zur Behandlung von schwerwiegenden und lebensbedrohlichen Erkrankungen verordnet wurden. Vielmehr wurden in erheblichem Umfang Analogarzneimittel - teurere Produkte mit weiterentwickelten Wirkstoffen, aber nur geringem therapeutischen Zusatznutzen verordnet, so die Ministerin. Im Krankenhausbereich lag der Anstieg der Ausgaben deutlich unter dem Zuwachs der GKV-Gesamtausgaben. Der Kostenanteil des stationären Sektors blieb zudem weit unterhalb des Anstiegs der beitragspflichtigen Einnahmen der GKV. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen sie bundesweit nur um 0,9 %, während der Zuwachs der beitragspflichtigen Einnahmen bundesweit 1,6 % betrug. Insgesamt sind die Leistungsausgaben der Krankenkassen um 3,7 % je Mitglied gestiegen.

Die Ministerin kommentierte die moderaten Zuwachsraten im Krankenhausbereich als "einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung".

Az.: III/2 531-1

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