Mitteilungen - Digitalisierung

Das Europäische Parlament am 11. März 2014 eine EU-Richtlinie verabschiedet, welche die Annahme und Weiterverarbeitung elektronischer Rechnungen regelt. Sie verpflichtet öffentliche Auftraggeber und Vergabestellen zur Annahme und vollständig automatisierten Verarbeitung elektronischer Rechnungen, die der europäischen Norm eines semantischen Datenmodells für elektronische Rechnungen entsprechen. 36 Monate nach Inkrafttreten soll durch das europäische Komitee für Normung CEN ein Datenmodell festgelegt werden, dessen Anwendung nach weiteren 18 Monaten zwingend wird. Die EU-Richtlinie ist im Internet abrufbar unter http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+TA+P7-TA-2014-0198+0+DOC+XML+V0//DE&language=DE#BKMD-42 . Sie muss noch in nationales Recht umgesetzt werden.

2010 wurde das Forum elektronische Rechnung Deutschland (FeRD) gegründet als nationale Plattform von Verbänden, Ministerien und Unternehmen zur Förderung der elektronischen Rechnung in Deutschland. Im Forum FeRD wurde das Datenmodell ZUGFeRD erarbeitet, das Ende April 2014 fertig gestellt sein soll. Dabei wird die Rechnung in dem archivierungsfähigen Sichtformat PDF/A?3 erstellt, in das automatisch die Rechnungsdaten als XML?Datei eingefügt und mit übertragen werden.

Laut Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Verwaltung e. V. (AWV) werden in Deutschland jährlich 120 bis 140 Mio. Rechnungen mit der Verwaltung ausgetauscht. Während die Kosten für eine Papierrechnung 23 Euro betragen, können sie bei elektronischer Ausfertigung und Weiterverarbeitung auf 5,90 Euro reduziert werden. Dies bedeutet laut AWV ein Einsparpotenzial von mehr als zwei Milliarden Euro in Deutschland. Weitere Informationen im Internet unter http://www.ferd-net.de .

Az.: I/3 085-32