Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

StGB NRW-Mitteilung 621/1998 vom 05.11.1998

Erhebung über Ausländerkinder und Aussiedlerkinder in NRW-Tagesstätten

Das Deutsche Institut für Urbanistik hat im Auftrag der Landesarbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege und mit Förderung durch das ehemalige Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen eine "Erhebung zur Situation der ausländischen und Aussiedlerkinder in Tageseinrichtungen Nordrhein-Westfalen" durchgeführt. Die im ersten Quartal 1998 (mit Stichtag 31.12.1997) bei einer Stichprobe von ca. 1.100 Kindertageseinrichtungen in zwölf Städten und zwei Landkreisen Nordrhein-Westfalens durchgeführte standardisierte schriftliche Erhebung erbrachte u.a. folgende Ergebnisse:

Ausländische und Aussiedlerkinder besuchen inzwischen mindestens ihrem Bevölkerungsanteil entsprechend Tageseinrichtungen. Die von den Landesjugendämtern zum Jahresende 1997 ermittelte landesweite Versorgungsquote im Kindergartenbereich von 89,3 % wurde mit 90,3 % in der Stichprobenerhebung bestätigt. Dabei liegt die Versorgungsquote der deutschen Kinder bei 91 % und wird mit 87 % (gegenüber 49 % im Jahre 1991) bei den ausländischen Kindern nur geringfügig unterschritten. Im Hortbereich übertrifft dagegen die Versorgungsquote der ausländischen Kinder mit 6 % diejenige der deutschen mit 3,7 %, während mit 3,5 % die deutschen Kinder gegenüber 2,3 % ausländischen Kindern nur wenig mehr mit Plätzen für unter 3jährige versorgt sind.

Die Analyse der Anmeldelisten der Einrichtungen zeigt einen Nachfrageüberhang bei ausländischen und Aussiedlereltern nach Hortplätzen, bei inländischen Eltern nach Plätzen für unter 3jährige. Je nach Siedlungsstruktur, Einzugsbereich und sozialem Umfeld streut die Belegung der Einrichtungen mit ausländischen Kindern erheblich. So weist die Hälfte der untersuchten Einrichtungen einen Anteil ausländischer Kinder unter 20 %, rd. 1/3 zwischen 20 und 60 % aus. Bei jeder zwanzigsten Einrichtung beträgt der Ausländeranteil mehr als 60 %, in lediglich einem Zehntel der Einrichtungen befinden sich keine ausländischen Kinder.

Die Beschäftigung ausländischer Fach- oder Ergänzungskräfte in den Einrichtungen korrespondiert mit der Höhe des Anteils der ausländischen Kinder. Ebenfalls abhängig von der Belegung mit ausländischen Kindern ist der Aktivitätsgrad der Einrichtungen im Bereich der interkulturellen Fort- und Weiterbildung. Als häufigstes der besonders gut erreichten Ziele der interkulturellen Arbeit wird von über drei Viertel der Einrichtungen die Förderung und Verbesserung der deutschen Sprachfähigkeit genannt.

Die zentralen Ergebnisse dieser Untersuchung können bei Interesse bei der Geschäftsstelle angefordert werden.

Az.: III/2 706

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