Mitteilungen - Wirtschaft und Verkehr

StGB NRW-Mitteilung 644/1999 vom 20.09.1999

Eisenbahngüterverkehr im 1. Halbjahr 1999

Der Eisenbahngüterverkehr steckt in einer Dauerkrise. Kontinuierlich nimmt die Menge der beförderten Güter auf der Schiene ab, während der Straßengüterverkehr zunimmt. Gleiches gilt für die Einnahmen aus dem Güterverkehr. Immer weniger wird immer weiter transportiert. Dies könnte die kurze Zusammenfassung einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes sein, derzufolge im ersten Halbjahr 1999 das Volumen des Frachtverkehrs der Eisenbahnen in Deutschland von 157,4 Mio. Tonnen (Januar bis Juni 1998) auf 142,6 Mio. Tonnen gesunken ist. Die durchschnittliche Versandweite auf deutschen Strecken ist jedoch um 5,7 % auf über 250 Kilometer gestiegen. Daraus ergibt sich, dass der Rückgang der Beförderungsleistung nur halbso groß ist wie der Rückgang der transportierten Tonnage. Dies könnte dem Konzept der DB Cargo entsprechen, welche noch immer auf Ganzzüge und den Transport von Gütern über lange Distanzen setzt.

Bei genauerer Betrachtung der Art und der Start- bzw. Zielpunkte der transportierten Güter fällt jedoch auf, dass allein landwirtschaftliche Erzeugnisse und andere Halb- und Fertigerzeugnisse Zuwächse beim Gütertransport bewirken. Besonders Fertigerzeugnisse weisen jedoch eine feinere differenzierte Zielstruktur auf als Grundstoffe wie chemische Erzeugnisse, mineralische Brennstoffe, Steine und Erden oder Erz und Metalle.

Dass der mengenmäßige Rückgang der transportierten Güter nicht naturgesetzlich ist, sondern möglicherweise ein Problem der DB Cargo AG, zeigt sich daran, dass der Binnenverkehr (-11,5 %), der Versand in das Ausland (-9,0 %) und der Durchgangsverkehr (-9,5 %) Abnahmen zu verzeichnen haben, nicht jedoch der Versand von Leistungen aus dem Ausland nach Deutschland hinein (+0,7 %). Eine Rolle spielen hierbei sicher auch die erheblich unterschiedlichen Preise für die Infrastrukturbenutzung von Straße und Schiene in Deutschland.

Der Städte- und Gemeindebund hält nach wie vor an seiner Überzeugung fest, dass der Schienengüterverkehr auch in der Region Chancen hat, wenn die infrastrukturellen Voraussetzungen gegeben sind und die Kosten für die Nutzung der Infrastruktur an ein klares politisches Ziel gebunden werden.

Az.: III 645 - 04

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