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StGB NRW-Mitteilung 6/2012 vom 21.12.2011

Deutschland zunehmend attraktiv für Zuwanderer

Die Bundesregierung hat am 14.12.20211 den vom Bundesinnenminister vorgelegten Migrationsbericht 2010 beschlossen. Bei den Wanderungsdaten zeigt sich im europäischen Vergleich, dass Deutschland weiterhin ein Hauptzielland von Migration ist und im Vergleich zu den anderen europäischen Staaten in den letzten Jahren an Attraktivität für Zuwanderer gewonnen hat. Insgesamt gab es im Jahr 2010 einen Wanderungsgewinn von 128 000 Per-sonen (Deutsche und Ausländer).

Weitere Aussagen des Migrationsberichts 2010 sind:

  • Der für Deutschland festgestellte Wanderungsgewinn beruht auf dem Anstieg der Zahl der Zuzüge nach Deutschland im Jahr 2010 (fast 800 000) gegenüber 2009 (ca. 721.000) bei einem gleichzeitigen Sinken der Zahl der Fortzüge (etwa 670 000 in 2010 gegenüber ca. 734 000 im Jahr 2009).
  • 57,5 % aller Zuzüge wanderten aus den EU-Ländern nach Deutschland zu, 15,8 % aus dem übrigen Europa. Aus Asien kamen 13,8 %, aus Afrika 3,8 %, und aus Amerika, Australien und Ozeanien zusammen kamen 8,1 % aller Zuzüge.
  • Betrachtet man die Zuzugszahlen nach der Staatsangehörigkeit der Zuzügler, dann waren es vor allem Polen und Deutsche (14,5 bzw. 14,4 %), gefolgt von Rumänen und Bulgaren (9,5 bzw. 5 %), die im Jahr 2010 nach Deutschland zuzogen. Der Anteil von EU-Bürgern an der Gesamtzuwanderung betrug 49,9%.
  • Bei den Fortzügen stellten deutsche Staatsangehörige etwas mehr als ein Fünftel aller Fortgezogenen (21 %), gefolgt von pol-nischen (14,1 %) und rumänischen (7,3 %) Staatsangehörigen. Die Zahl der Fortzüge von Unionsbürgern im Jahr 2010 betrug rund 300.000 (45,3% an der Gesamtabwanderung).
  • Bei einem Vergleich der Zuzüge mit den Fortzügen (Wanderungssaldo) zeigte sich der größte positive Wanderungssaldo bei Rumänen (fast 27 000 Personen) und Polen (annähernd 21 000 Personen). Dagegen zogen auch im Jahr 2010 mehr Deutsche (ca.  26.000) aus Deutschland fort als Deutsche in ihr Herkunftsland zurückkehrten; allerdings sank die Zahl der Fortzüge im Vergleich zu 2009 um 9,0 %.
  • Betrachtet man die Zahl ausländischer Staatsangehöriger, die in Deutschland leben, so  sind ca. ein Viertel Türken. Etwa gleich viele Personen haben die Staatsangehörigkeit eines der nord-, west- oder südeuropäischen EU-Staaten; etwa halb so viele Personen haben die Staatsangehörigkeit eines der seit 2004 beigetretenen osteuropäischen EU-Staaten.
  • Der Blick auf den Zweck der Zuwanderungen zeigt, dass fast 20 % der im Jahr 2010 zugezogenen Drittstaatsangehörigen zum Studium, zur Schul- oder sonstigen Ausbildung oder für Sprachkurse nach Deutschland kamen.
  • Zu Erwerbszwecken kamen 12,6 % der Zugezogenen. Bei der Zustimmung für den Zuzug von Fachkräften im internationalen Personalaustausch gab es eine große Steigerung: Nach 4 429 Personen im Jahr 2009 kamen im vergangenen Jahr 5 932 Personen auf diese Art nach Deutschland.
  • Im Jahr 2010 wurden darüber hinaus 3 336 Zustimmungen für den Zuzug für weitere Akademiker erteilt — gegenüber dem Vor-jahr ein Plus von  38 %. Im Übrigen zogen etwa ein Viertel (23,3%) von Staatsangehörigen aus Nicht-EU-Staaten 2010 aus familiären Gründen nach Deutschland. Die bereits im Vorjahresbericht festgestellten hohen Bestehensquoten bei Deutschprüfungen, die Bedingung für den Ehegattennachzug sind, wurden weiter bestätigt. 76 % der Personen, die zuvor am Sprachkurs teilgenommen hatten, bestanden den Test, bei externen Teilnehmern waren es 63 % der Personen. Bei Chinesen, Russen und Indern lagen die Bestehensquoten sowohl für interne als auch externe Teilnehmer bei über 80 %, bei Türken lagen sie bei 86 % (interne Teilnehmer) bzw. 62 % (externe Teilnehmer).

Quelle: DStGB Aktuell vom 14.12.2011

Az.: I

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