Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 33/2013 vom 12.12.2012

dena-Verteilnetzstudie 2030

Die Deutsche Energieagentur (dena) hat am 11.12.2012 die Ergebnisse ihrer Studie zum Aus- und Umbaubedarf der Verteilnetze für die Energiewende bis zum Jahr 2030 veröffentlicht. Von der Studie erfasst wurde dabei nicht nur die Nieder- und Mittelspannungsebene, sondern auch die Hochspannungsebene. Anbei die Ergebnisse:

1.   Aus- und Umbaubedarf

Auf der Grundlage des aus dem Netzentwicklungsplan Strom 2012 wurde ein Netzneubaubedarf von 193.000 km und ein Netzumbaubedarf von 25.000 km ermittelt, um den Strom aus erneuerbaren Energien künftig aufnehmen und in die vorgelagerten Netzebenen abtransportieren zu können. Ausgegangen wird von einem Investitionsbedarf von rund 27,5 Mrd. Euro. Der Investitionsbedarf in die Hochspannungsebene ist mit 16 Mrd. Euro am höchsten, da die Betriebstechnik zur Stromübertragung hier deutlich kostenintensiver ist als auf den unteren Spannungsebenen und darüber hinaus bestehende Trassen umgerüstet werden müssen. In der Mittelspannungsebene belaufe er sich auf rund 8 Mrd. Euro, in der Niederspannung auf ca. 4 Mrd. Euro. Die Studie ermittelte auf Grundlage eines zweiten Szenarios, das sich an den Ausbauzielen der Bundesländer orientiert, die einen verstärkten und schnelleren Ausbau der Windenergie und der Photovoltaik vorsehen, einen maximalen Ausbaubedarf von 193.000 km und einen Umbaubedarf von 21.000 km, für den Investitionen von rund 42,5 Mrd. Euro erforderlich seien.

2.   Verbesserungen der Investitionsbedingungen

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die von der Bundesnetzagentur rechtlich festgelegte Rendite für Investitionen in den Netzbetrieb und die Instandhaltung des Verteilnetzes im Hinblick auf den künftigen Zubau erneuerbarer Energien nicht hinreichend sei. Deshalb legt die Studie dar, dass der regulatorische Rahmen für Investitionen in Verteilnetze dringend verbessert werden müsse, um mehr Anreize zu schaffen.

3.   Technische Optionen zur Reduzierung des Netzausbaubedarfs

Die technischen Optionen zur Reduzierung des Netzausbaus und deren Wirtschaftlichkeit müssen laut der Studie noch detaillierter untersucht werden und sollten bei der Ausgestaltung der zukünftigen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Auch der Beitrag der regenerativen Energien zur Bereitstellung von Systemdienstleistungen sowie die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern bedürfen einer weiteren wissenschaftlichen Untersuchung. Das größte Potenzial liege soweit bei innovativen Betriebsmitteln (Leitungen, Trafos, Schutzeinrichtungen), die die Nutzung der Netzinfrastruktur optimieren.

Nachdem der Fokus beim Netzausbau bislang stets auf die Ebene der Übertragungsnetze gerichtet war, liefert die Studie nun auch erste belastbare Zahlen für den Aus- und Umbaubedarf auf der Verteilnetzebene. Die Studie bestätigt vor allem die kommunale Position, dass gerade auf der Ebene der Verteilnetze erheblicher Modernisierungs- und Investitionsbedarf besteht. Entsprechend unseren bisherigen Forderungen nach der Verbesserung der Investitionsbedingungen für Verteilnetze, kommt auch die dena zu dem Ergebnis, dass die bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen geändert werden müssen, um künftig ausreichende Anreize zur Finanzierung des notwendigen Netzausbaus zu schaffen.

Die entsprechende Pressemitteilung der dena ist im Internet unter http://www.dena.de/presse-medien/pressemitteilungen/stromverteilnetze-muessen-fuer-die-energiewende-deutlich-ausgebaut-werden.html , die Ergebniszusammenfassung der Studie unter http://www.dena.de/fileadmin/user_upload/Presse/Meldungen/2012/denaVNS_Ergebniszusammenfassung_PSG.pdf abrufbar.

Az.: II/3 811-00/9

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