Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 575/2009 vom 05.10.2009

Bericht zu "Stadt und Sicherheit im demografischen Wandel"

Sicherheit ist für die Bürger ein wesentlicher Teil von Lebensqualität. Zwischen Stadt und Sicherheit besteht dabei eine enge wechselseitige Beziehung: Bauliche und soziale Aspekte von Stadträumen können zu den Determinanten kriminellen Verhaltens gehören. Andererseits beeinträchtigt Unsicherheit die Nutzung öffentlicher Räume und beeinflusst das Standortverhalten von Bürgern und Investoren. Nicht selten fühlen sich schon Kinder unsicher. Die Stadt muss aber ein sicherer Ort für alle Bürgerinnen und Bürger - von den Kindern bis zu den Senioren - sein.

Die demographischen Veränderungen vergrößern die Bedeutung von Sicherheitsfragen. Denn der demographische Wandel bringt nicht nur eine ältere, sondern auch eine „buntere“ Stadtgesellschaft mit sich. Gerade bei älteren Menschen führt das nicht selten zu Unsicherheit.

Das Thema Stadt und Sicherheit ist daher ein wichtiger Baustein der Arbeit des Landespräventionsrates. Für Bearbeitung dieses Themas wurde eine vom Ministerium für Bauen und Verkehr geleitete interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Stadt und Sicherheit im demographischen Wandel“ eingerichtet. Der Bericht der Arbeitsgruppe stellt die bisherige Diskussion zur Kriminalprävention sowie gute Beispiele und Umsetzungsdefizite dar und gibt anschließend zehn Handlungsempfehlungen.

Ein zentrales Arbeitsergebnis ist, dass isolierte Einzelansätze der Kriminalprävention oft wenig effektiv sind. Vielmehr müssen meist mehrere Bausteine öffentlicher und privater Akteure untereinander abgestimmt werden. Dieser Ansatz hat sich im Programm Soziale Stadt seit langem bewährt. Dieses Programm der Städtebauförderung setzt nicht nur auf bauliche Verbesserungen, sondern fördert ein breites Bündel an Maßnahmen im Rahmen eines integrierten Handlungsprogramms. Besondere Bedeutung hat dabei die Aktivierung und Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner und anderer Akteure. Denn nur wenn die Bewohnerinnen und Bewohner selbst Verantwortung für ihr Quartier übernehmen, werden die Maßnahmen auf Dauer erfolgreich sein. Kriminalprävention ist nicht nur eine staatliche, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe, die alle gemeinsam angehen müssen.

Auch außerhalb der Programmgebiete sind integrierte Ansätze und das Engagement aller Beteiligten gefordert. Auch wenn es mancherorts noch Berührungsängste gibt, zeigen mittlerweile viele Beispiele, wie Unsicherheitsgefühle abgebaut werden konnten, indem Bürgerinnen und Bürger, Stadtverwaltung, Polizei, Wohnungsgesellschaften und andere zusammen arbeiten. Immer öfter ergreifen dabei Wohnungsgesellschaften oder Immobilien- und Standortgemeinschaften die Initiative.

Viele Handlungsansätze haben dabei andere Anlässe, aber einen kriminalpräventiven Nebeneffekt: So hat das Engagement von Lehrerinnen und Lehrern meist andere Motive als Kriminalprävention. Wichtige Grundlagen des Verhaltens werden aber bereits in der Schule gelegt. Auch Sportangebote für Jugendliche und die Belebung von Nachbarschaften können einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit im Quartier leisten. Bauliche Transparenz und Angebote zum gegenseitigen Kennenlernen verbessern die Wohnzufriedenheit, tragen aber auch zur sozialen Kontrolle und damit zur Sicherheit bei.

Natürlich dürfen Sicherheitsüberlegungen andere wichtige Belange nicht an den Rand drängen. Doch sie sollten beim Planen noch selbstverständlicher berücksichtigt werden.

Der Bericht der Arbeitsgruppe kann bei den Gemeinnützigen Werkstätten Neuss GmbH bestellt werden. Bitte senden Sie Ihre Bestellung unter Angabe der Veröffentlichungsnummer SB-150 (per Fax, E-Mail oder Postkarte) an:
Gemeinnützige Werkstätten Neuss GmbH, Am Henselsgraben 3, 41470 Neuss; Telefax: 02131/9234-699; E-Mail: mbv@gwn-neuss.de .

Az.: II/1 620-11

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