Mitteilungen - Bauen und Vergabe

StGB NRW-Mitteilung 134/2023 vom 13.02.2023

BBSR: Aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Wohnungsmieten im Bestand

Nach einer aktuellen Untersuchung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBSR) entwickeln sich die Wohnungsmieten in Deutschland zunehmend heterogen. Seit 2010 sind insbesondere die Mieten inserierter Wohnungen (Angebotsmieten) im Vergleich zum Preisniveau bestehender Mietverhältnisse deutlich stärker gestiegen. Auch regional zeigen sich deutliche Unterschiede bei den Mieten inserierter Wohnungen.

Das BBSR hat, basierend auf den Inseraten auf Immobilienplattformen und in Zeitungen, die Entwicklung der Angebotsmieten für Wiedervermietungen von Wohnungen im Gebäudebestand (ohne Neubau) untersucht und zusammengefasst.

Die Untersuchung zeigt, dass Angebotsmieten im Gebäudebestand 2022, wenn auch weniger schnell, weiter gestiegen sind – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent auf 9,51 Euro je m² nettokalt. Die Wiedervermietungsmieten aller kreisfreien deutschen Großstädte lagen im 1. Halbjahr 2022 im Schnitt (10,80 Euro je m²) deutlich über denen der Landkreise. In den 14 größten Städten wurden Wohnungen im Mittel für 12 Euro je m² inseriert. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen trafen Mieterinnen und Mieter dagegen auf Angebote von durchschnittlich 7,30 Euro je m².

Zugleich fanden in ländlichen Kreisen – ausgehend von niedrigen Mietniveaus – mit 5 Prozent merklich höhere Mietensteigerungen statt als in Großstädten. In den Umlandkreisen haben die Wiedervermietungsmieten um knapp 4 Prozent zugelegt. Hier zeigt sich, ebenso wie bei der Zunahme der Baugenehmigungen und der Steigerungen der Immobilienpreise, eine erhöhte Nachfrage aufgrund von Abwanderung aus den teureren Städten und Regionen. Vor allem Familienhaushalte verlassen die Städte mit anhaltenden Marktanspannungen.

Mit Blick auf die kreisfreien Städte und Landkreise zeigt die Studie, dass es weiterhin große Unterschiede zwischen teuren und günstigen Regionen gibt. So wurden in der Stadt München Bestandswohnungen im Schnitt für knapp 19 Euro je m² inseriert, in den günstigsten peripheren ländlichen Kreisen im Mittel für unter 5,30 Euro je m².

Anmerkung aus kommunaler Sicht

Das Niveau und die Entwicklung der Miete sind von hoher Relevanz für die Bezahlbarkeit des Wohnens für Privathaushalte sowie für die Bewirtschaftung von Immobilien durch die vielfältigen Gruppen von Vermietenden. Insbesondere mit dem starken Anstieg der Energiepreise seit Anfang 2022 hat sich die Belastung vieler Haushalte durch die Wohnkosten deutlich erhöht.

Bezahlbarer und qualitativ hochwertiger Wohnraum ist für Städte und Gemeinden ein zentrales Anliegen. Die aktuelle Flüchtlingssituation trägt zu einer weiteren Verschärfung der Situation auf dem Wohnungsmarkt bei, sodass Bund, Länder, Kommunen und die Wohnungswirtschaft zügig Lösungen anbieten müssen. Um den Wohnungssuchenden in Deutschland bezahlbare Wohnungen anbieten zu können, bedarf es einer langfristigen Wohnungsbauoffensive mit wirksamen Maßnahmen. Hierbei müssen auch die Anforderungen an den Klimaschutz beachtet und ressourceneffizientes Bauen und Modernisieren in den Vordergrund gerückt werden. Zur kurzfristigen Schaffung von Wohnraum muss auch das serielle Bauen deutlich erleichtert und in der Praxis umgesetzt werden.

Im Übrigen wird auf die Handlungsempfehlungen des Bündnisses für bezahlbares Wohnen verwiesen: www.bmwsb.bund.de.

Weitere Informationen finden sich unter www.bbsr.bund.de.

Az.: 20.4.1.2-001/002 ste

ICON/icon_verband ICON/icon_staedtebau ICON/icon_recht ICON/icon_finanzen ICON/icon_kultur ICON/icon_datenverarbeitung ICON/icon_gesundheit ICON/icon_verkehr ICON/icon_bau ICON/icon_umwelt icon-gemeindeverzeichnis icon-languarge icon-link-arrow icon-login icon-mail icon-plus icon-search