Mitteilungen - Schule, Kultur, Sport

StGB NRW-Mitteilung 443/1997 vom 05.09.1997

Ausstattung des gegliederten Schulsystems und der Gesamtschule

Die Landtagsdrucksache 12/2274 vom 22. Juli 1997 gibt die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Ruth Hieronymi (CDU) zur Ausstattung der verschiedenen Schulformen wieder. Da die dort genannten Daten von allgemeinem Interesse sein dürften, sind nachfolgend die Kleine Anfrage und die Antwort der Landesregierung im Wortlaut wiedergegeben:

Wortlaut der Kleinen Anfrage 759 vom 13. Juni 1997:

Bei knappen öffentlichen Kassen und steigenden Schülerzahlen ist im Interesse der Kinder und ihrer Schullaufbahn ein möglichst wirksamer Einsatz der öffentlichen Haushaltsmittel unverzichtbar.

Den beiden Gutachten des Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung in Berlin "Bildungsverläufe und psychosoziale Entwicklung im Jugendalter (BIJU)" aus dem Jahre

1996 und "TIMSS - Mathematisch-Naturwissenschaftlicher Unterricht im internationalen Vergleich" von 1997 ist zu entnehmen, daß sich Gymnasien, aber auch Real- und Hauptschulen in NRW in der Vermittlung fachlicher und sozialer Kompetenz von den Gesamtschulen unterscheiden.

Vor diesem Hintergrund ist ein Vergleich der personellen und sächlichen Ausstattung der verschiedenen Schulformen von besonderem Interesse.

Ich frage deshalb die Landesregierung:

1. Wie hat sich jeweils in den Jahren 1987 bis 1997 in NRW die Schüler-Lehrer-Relation für die verschiedenen Schulformen (Gymnasium/Realschule/Hauptschule/Gesamtschule) pro Jahr entwickelt?

2. Wie viele Lehrerinnen und Lehrer sind jeweils in den Jahren 1987 bis 1997 für die einzelnen Schulformen (Gymnasium/Realschule/Hauptschule/Gesamtschule) eingestellt worden?

3. Wie viele Landesmittel sind für den Neubau von Schulen in den vier Schulformen (Gymnasium/Realschule/Hauptschule/Gesamtschule) jeweils in den Jahren von 1987 bis 1997 ausgegeben worden?

4. Wie hoch ist der prozentuale und absolute Anteil der Ganztagsschulen bei welcher Gesamtzahl der weiterführenden Schulen (Gymnasium/Realschule/Hauptschule/Gesamtschule)?

5. Von wie vielen Gesamtschulen insgesamt in NRW werden wie viele Schulen vierzügig, sechszügig oder achtzügig geführt?

Antworten der Ministerin für Schule und Weiterbildung vom 18. Juli 1997 namens der Landesregierung:

Den vermuteten Hintergrund für die Kleine Anfrage gibt es nicht.

Die beiden Gutachten des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin "BIJU" und "TIMSS" aus dem Jahre 1996 sind ausdrücklich nicht als Schulformvergleich und schon gar nicht als Schulformvergleich innerhalb eines einzigen Bundeslandes angelegt worden. Schlußfolgerungen aus den beiden Studien bezogen auf Schulformvergleiche sind wissenschaftlich nicht vertretbar.

Zur Frage 1

Die Entwicklung der Schüler-Lehrer-Relation seit 1987 ist in der folgenden Tabelle dargestellt:

Schüler-Lehrer-Relation (Relationen "Schüler je Stelle" in § 5 der VO zu § 5 SchFG) im Zeitraum 1987 bis 1997:

Schuljahr

Hauptschule

Jahrgangsstufen

Realschule

Gymnasium

Gesamtschule

 

5 - 8

9 - 10

 

Sek. I

Sek. II

Sek. I

Sek. II

               

1986/87 -
1992/93

22

18

22,4

20,5

13

18,6

13

1993/94 -
1996/97

--

18

21,5

19,7

12,2

18,2

12,2

1997/98

--

18

21,9

20,6

12,8

19

12,8

Unterschiedliche Relationen begründen sich aus den unterschiedlichen schulformspezifischen Bedarfsparametern.

Zu Frage 2

Die Zahl der an den öffentlichen Schulen eingestellten Lehrerinnen und Lehrer (in Stellen) sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

Einstellungen an den öffentlichen Schulen 1987 bis 1997 - Angaben in vollen Stellen

 

Hauptschule

Realschule

Gymnasium

Gesamtschule

1984 -
1987

440

380

520

240

1988

0

30

60

400

1989

0

0

40

220

1990

90

80

130

470

1991

85

100

110

888

1992

100

80

132

1.106

1993

154

282

204

473

1994

335

300

373

780

1995

364

360

185

899

1996

501

594

418

782

1997

607

798

409

414

Zur Frage 3

Wie viele Landesmittel in den Neubau der angeführten Schulformen in den Jahren 1987 bis 1997 (Stichtag 26. Juni 1997) geflossen sind, ergibt sich aus nachstehender Aufstellung. Der Neubauanteil bei den Gesamtschulen als neuer Schulform liegt zwangsläufig höher als bei bereits etablierten Schulformen. Dabei wird der Neubaubedarf im wesentlichen durch steigende Schülerzahlen und das Schulwahlverhalten der Eltern ausgelöst.

Um die Daten zuverlässig einordnen zu können, ist zum Vergleich die Summe der im Bezugszeitraum für die Förderung aller öffentlichen Schulen ausgegebenen Landesmittel hinzugefügt.

Summen der Landesschulbauförderung der Jahre 1987 bis 1997

(Stichtag 26. Juni) für den Neubau von

Gymnasien

Realschulen

Hauptschulen

Gesamtschulen

42.564.560 DM

20.784.240 DM

32.042.806 DM

158.979.275 DM

Die Summe der für die Landesförderung (Neu-, Um- und Erweiterungsbauten) aller öffentlich-rechtlichen Schulen der Jahre 1987 bis 1997 aufgewandten Mittel beläuft sich auf

2.796.760.817 DM.

Die für den Neubau von Gesamtschulen gewährten Zuwendungen machen 5,68 % der im Bezugszeitraum insgesamt geleisteten Schulbaufördermittel aus.

Zur Frage 4

Der Anteil der Ganztagsschulen an den öffentlichen Schulen im Schuljahr 1996/97 beziffert sich wie folgt:

 

 

Hauptschule

Realschule

Gymnasium

Gesamtschule

Schulen insges.

767

474

511

191

Ganztagsschulen

150

20

23

189

in v.H.

19,6

4,2

4,5

99,0

Zur Frage 5

Die Zügigkeiten der öffentlichen Gesamtschulen im Schuljahr 1996/97 lauten wie folgt:

Zügigkeit

3

4

5

6

7

8

9

Zahl der Schulen

1

55

49

68

9

8

1

in v.H.

0,5

28,8

25,7

35,6

4,7

4,2

0,5

Az.: II/1 211-30

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