Mitteilungen - Schule, Kultur, Sport

StGB NRW-Mitteilung 243/2004 vom 24.03.2004

Ausdehnung der Unterrichtszeit - Abitur nach 12 Jahren

Das Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen hat darauf hingewiesen, daß in Nordrhein-Westfalen der Unterricht für die Schülerinnen und Schüler aller Schulformen in den Klassen 5 bis 10 ab dem Schuljahr 2005 schrittweise ausgeweitet und gleichzeitig das Abitur nach 12 Jahren eingeführt werden soll. Künftig werden die gymnasiale Oberstufe im Regelfall 2 Jahre dauern. Allerdings soll mit Blick auf leistungsstarke Haupt- und Realschüler auch der Weg über 3jährige gymnasiale Oberstufen offenbleiben – vornehmlich jedoch an Berufskollegs. Durch die Erhöhung der Unterrichtszeit sei zwar grundsätzlich bei entsprechender Leistungsstärke auch der Übergang von Haupt- und Realschulen in die 2jährige Oberstufe eines Gymnasiums möglich, dies dürfte allerdings eher die Ausnahme bleiben.

Das Ministerium hat ferner mitgeteilt, daß vom Schuljahr 2005/06 an alle Gymnasien auf 8jährige Bildungsgänge bis zum Abitur umgestellt werden sollen; dazu müsse die Stundentafel verändert werden. Aufgrund bundesrechtlicher Standards sei festgelegt, daß von der Klasse 5 bis zum Abitur Schülerinnen und Schüler mindestens 260 Wochenstunden Unterricht haben müssen. Damit sei nichts anderes gemeint, als das die Summe der Stundentafeln von der Klasse 5 bis zum Abitur mindestens 260 ergeben muß, wobei gleichgültig sei, ob dies in 8 oder 9 Jahren geschehe. Derzeit betrage die Summe in NRW 272.

Im Zusammenhang mit der Ausdehnung des Unterrichtes sollen die Lehrpläne überarbeitet und entfrachtet werden, so daß eine Reduzierung auf 260 Stunden möglich wird.

Um eine Anerkennung der notwendigen Mindestgrenze von 260 Stunden zu erreichen, sei eine Ausweitung der Stundentafeln in den verbleibenden 8 Jahrgängen bis zum Abitur aber dennoch notwendig. Zunächst sollen deshalb die Stundentafeln an allen weiterführenden Schulen – also auch an Real-, Haupt- und Gesamtschulen – in der Klasse 5 um eine Stunde erhöht werden. Die Stundentafeln der Jahrgangsstufe 6 sollen unverändert bleiben. In den Klassen 7 bis 10 aller Schulformen werde dann die Unterrichtszeit schrittweise um jeweils eine Stunde erhöht. Das mache in der Summe 9 zusätzliche Wochenstunden bis zur Klasse 10 aus. In der gymnasialen Oberstufe, also den Jahrgangsstufen 11 und 12, werden die Stundentafeln dann jeweils um 5 Stunden angehoben.

Der erste Jahrgang, der nach 8 Jahren Gymnasium seine Schulzeit beendet habe, werde im Jahr 2013 die Schule verlassen. Eine solche Umstellung sei allerdings nicht problemlos, weil in diesem Jahr gleichzeitig der letzte Jahrgang nach dem 9jährigen Modell auf die Universitäten oder den Ausbildungsmarkt stoßen werde.

Für den zusätzlichen Unterricht benötigt das Land zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer. Zunächst sind 250 zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer erforderlich, dann in jedem Jahr zusätzliche; im Jahr 2012/013 seien insgesamt 3.400 zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer notwendig.

Die CDU-Fraktion bezeichnet die Einführung des Abiturs nach 12 Jahren als Schritt in die richtige Richtung. Das Turboabitur sei in Nordrhein-Westfalen schon lange überfällig. Schulzeitverkürzung dürfe allerdings nicht Qualitätskürzung bedeuten. Der von Ministerpräsident Steinbrück und der Schulministerin Schäfer vorgestellte Vorschlag bedeute einen Verlust an Qualität und Quantität an den Gymnasien. Insbesondere ist eine Kürzung auf 260 Wochenstunden kritisiert worden.

Die Geschäftsstelle weist darauf hin, daß das Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen bislang keine Gespräche hinsichtlich des erweiterten Raumbedarfes und der Schülerbeförderung mit den kommunalen Spitzenverbänden geführt hat.

Az.: IV/2-200-3/2

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