Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

StGB NRW-Mitteilung 352/1996 vom 20.07.1996

Arbeitsmarkt Mai 1996 in NRW

Das Landesarbeitsamt Nordrhein-Westfalen hat die vorläufigen Eckwerte des Arbeitsmarktes in Nordrhein-Westfalen für den Monat Mai 1996 bekannt gegeben. Insgesamt sind danach derzeit in Nordrhein-Westfalen 804.350 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen. Auf die abhängigen Erwerbspersonen bezogen entspricht dies einer Arbeitslosenquote von 11,1 % (Vormonat: 11,3 %, Vorjahresmonat: 10,4 %) auf alle Erwerbspersonen bezogen 10,1 % (Vormonat: 10,3 %, Vorjahresmonat: 9,5 %). Noch nie gab es zuvor in einem Mai eine derart hohe Zahl von Arbeitslosmeldungen. Dagegen lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit 5.762.200 um 49.600 oder 0,9 % unter der Vergleichszahl des Vorjahres. Im Produktionssektor sind in Nordrhein-Westfalen nur noch 2,4 Mio. Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, im Dienstleistungssektor 3,3 Mio. Damit macht der Anteil des Dienstleistungssektors inzwischen 57,3 % aus.

Die Zahl der Arbeitslosmeldungen lag erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1960 in einem Mai über dem April-Ergebnis. Mit 99.500 übertraf sie den Vorjahreswert um 8.860 oder 9,8 % und war so hoch wie nie zuvor in einem Mai. Stärker als die Gesamtarbeitslosenzahl erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen unter 20 Jahren. Sie belief sich auf 20.530 und lag damit um 1.600 oder 8,5 % über dem Vorjahresergebnis. Ihre Arbeitslosenquote betrug 10,6 %. Bei den Älteren (55 Jahre und älter) hielt die Entwicklung der letzten Monate an. Ende Mai 1996 waren 190.870 Arbeitslose dieses Personenkreises gemeldet, 6.410 oder 3,5 % mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen nahm ebenfalls weiter zu und erreichte 302.180. Die Dynamik des Anstieges war jedoch vergleichsweise schwach. Gegenüber dem Vorjahresmonat lag sie um 1,5 % höher. Da diese Zunahme im Vergleich zur Gesamtarbeitslosenzahl nur unterdurchschnittlich ist, gibt auch der Anteil der Langzeitarbeitslosen weiter nach. Er lag nunmehr bei 36,8 %, während er vor einem Jahr noch 38,0 % betragen hatte.

Besonders ungünstig entwickelte sich nach Mitteilung des Landesarbeitsamtes die Arbeitslosigkeit ausländischer Personen. Ende Mai waren 144.390 ausländische Arbeitslose bei den Arbeitsämtern in Nordrhein-Westfalen registriert, 11,5 % mehr als vor Jahresfrist, so daß 18 % aller Arbeitslosen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit hatten. Nach Auffassung des Landesarbeitsamtes ist zu erwarten, daß dieser Anteil weiter steigen wird, da die Zuwachsraten der ausländischen Arbeitslosen in den letzten Monaten stets überdurchschnittlich waren. Unverändert weist der Bestand der arbeitslosen Schwerbehinderten rückläufige Abnahmeraten auf. Der Umfang dieses Personenkreises reduzierte sich binnen Jahresfrist um 2.400 oder 4,1 % auf 56.490. Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit betrug 7,9 %. Ende April waren 34.820 arbeitslose Aussiedler und Aussiedlerinnen bei den Arbeitsämtern in Nordrhein-Westfalen gemeldet. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 6,2 %. Allerdings ist der Anteil dieses Personenkreises in den Arbeitsamtsbezirken des Landes höchst unterschiedlich: Der weitaus höchste Anteil fand sich unverändert im Arbeitsamtsbezirk Paderborn (16,7 %), während die Aussiedlerarbeitslosigkeit in Oberhausen (0,5 %) kaum ins Gewicht fiel. Weitere 9.010 Aussiedler und Aussiedlerinnen befanden sich Ende Mai in Maßnahmen zur beruflichen Fortbildung und Umschulung, darüber hinaus nahmen 11.000 an Deutsch-Sprachlehrgängen teil.

In den Regionen Nordrhein-Westfalens lagen die Amtsbezirke mit den höchsten Arbeitslosenquoten unverändert im Ruhrgebiet. Aachen, Köln und Krefeld haben sich noch inzwischen in diese Falange eingereiht. Die größte Arbeitslosigkeit meldete nach wie vor Duisburg (16,5 %), gefolgt von Dortmund (15,3 %) und Gelsenkirchen (15,0 %). Die niedrigsten Quoten wiesen im Mai ohne Veränderung der Rangfolge Bonn (7,5 %), Rheine (7,8 %) sowie Brühl und Coesfeld (je 8,0 %) auf.

Az.: II 843

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