Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

StGB NRW-Mitteilung 46/2006 vom 06.12.2005

Arbeitsmarkt für Gesundheits- und Pflegeberufe

Die demographische Entwicklung, die steigende Lebenserwartung verbunden mit einem wachsenden Bedarf an Behandlungs- und Pflegedienstleistungen lassen die Bedeutung der Gesundheits- und Pflegeberufe weiter ansteigen. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet mit einem steigenden Bedarf an Arbeitskräften in diesem Marktsegment. Während die Gesamtbeschäftigung bundesweit von 2000 bis 2004 um 1,3 Mio. oder knapp 5 % auf 26,5 Mio. zurückging, weist der Gesundheitsbereich einen konstanten Beschäftigungszuwachs aus. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag Mitte 2004 bundesweit mit 2,4 Mio. um 150.000 höher als 2000. Das entspricht einem Beschäftigungszuwachs von 6,5 %. Auch in Nordrhein-Westfalen stieg die Beschäftigung im Gesundheitssektor um knapp 6 % an.

Die stärkste Berufsgruppe im Gesundheitsbereich stellen die Krankenschwestern und Krankenpfleger, gefolgt von den Sprechstundenhilfen und den Altenpflegern/-innen. Auffallend ist der überproportionale Anteil von Sprechstundenhelferinnen unter 25 mit rd. 29 % im Vergleich zum Gesundheitssektor insgesamt mit knapp 16 % in dieser Altersgruppe.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit war bei den Gesundheitsdienstberufen in den vergangenen vier Jahren insgesamt schwächer. Während die Zahl der Arbeitslosen aus diesem Berufsfeld um insgesamt 11,3 % anstieg, erhöhte sich die Arbeitslosigkeit bundesweit insgesamt um 12,6 %, im Dienstleistungssektor sogar mit +18 % noch deutlich stärker. Auch liegt die Langzeitarbeitslosigkeit in den Gesundheitsdienstberufen mit 26,5 % deutlich niedriger als in der Gesamtarbeitslosigkeit (38,4 %).

Allerdings verschonte der bundesweite Rückgang der Arbeitskräftenachfrage auch den Gesundheitssektor nicht. Der bundesweite Stellenzugang lag in 2004 um 199.000 Angebote oder um 38,3 % niedriger als 2000. Die Nachfrage sank im Gesundheitssektor im gleichen Zeitraum um 45 % (32.000 Stellenangebote in 2000 gegenüber 17.800 Angeboten in 2004). Der stärkste Nachfragerückgang betraf die Angebote für Krankenschwesternpfleger mit einem Minus von 48 % und die für Helfer in der Krankenpflege mit 61 %. Massiv war auch der Nachfragerückgang in der Altenpflege um 44 %.

Die dennoch gute Aufnahmefähigkeit des Gesundheitssektors zeigt sich auch an den Anteilen der geförderten Qualifizierungen von Arbeitslosen in diesen Bereich. Im Gegensatz zum Rückgang der Teilnehmer an beruflichen Qualifizierungen insgesamt seit 2000, haben sich die Teilnehmerzahlen im Gesundheitssektor um mehr als ein Fünftel erhöht. Die größte Gruppe bilden dabei die Altenpfleger. 23.200 Qualifizierungen zum Altenpfleger und zur Altenpflegerin wurden bundesweit von den Agenturen für Arbeit finanziert.

In Nordrhein-Westfalen nahm im Gegensatz zur Gesamtbeschäftigung (-4,67 %) die Zahl der Arbeitnehmer im Gesundheitssektor von 2000 bis 2004 um rd. 30.000 oder knapp 6 % auf rd. 540.000 zu. Gleichzeitig war der Anstieg der Arbeitslosigkeit mit plus 8,3 % in den Gesundheitsberufen (38.500 Ende 2004) deutlich schwächer als bei der Arbeitslosigkeit insgesamt (+ 16 %).

Den vollständigen Bericht und statistische Daten nach Bundesländern ist unter www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000100/html/sonder/index.shtml zu finden.

Az.: III 841

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