Mitteilungen - Jugend, Soziales, Gesundheit

Die Arbeitsgemeinschaft der Leitenden Medizinalbeamtinnen und –beamten der Länder (AGLMB) hat jüngst zum Stand und zur Entwicklung der HIV-Prävention sowie der Betreuung und Versorgung von Menschen mit HIV und AIDS in Deutschland Position bezogen. Dabei stellt sie fest, daß trotz der enormen Fortschritte in der AIDS-Forschung diese Krankenheit nach wie vor eine besondere Herausforderung für die Gesundheitssysteme darstellt, der sich die Gesundheitspolitik auch in Zukunft stellen muß. In diesem Zusammenhang vertritt sie die Einschätzung, daß die Entwicklung eines Impfstoffes in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist. Aus diesem Grund sieht die AGLMB auch keinen Anlaß für eine Entwarnung und hält weiterhin die Maßnahmen zur zielgruppenspezifischen Aids-Prävention für vordringlich.

Vor diesem Hintergrund appelliert die AGLMB an alle im Aids-Präventionsbereich tätigen Organisationen und Institutionen, ihre Aufklärungsbemühungen unvermindert fortzusetzen. Sie geht davon aus, daß im Hinblick auf die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten eine weitere Zunahme der – zumeist ambulant – zu versorgenden Aids-Kranken zu erwarten ist. Insofern hält sie die Konsolidierung und den bedarfsgerechten Ausbau der im Aids-Bereich entstandenen Beratungs-, Betreuungs- und Versorgungsinfrastruktur vor allem auch in den ländlichen Gebieten für erforderlich.

Die AGLMB bekräftigt im übrigen ihre Forderung nach einem solidarischen Umgang mit den Betroffenen und wendet sich weiterhin entschieden gegen Tendenzen zur Isolation, Stigmatisierung, Diskriminierung und sozialen Ausgrenzung. Im Vordergrund müssen ihrer Auffassung nach Maßnahmen zur Behebung wirtschftlicher und sozialer Notlagen stehen.

Az.: III 528