Mitteilungen - Finanzen und Kommunalwirtschaft

StGB NRW-Mitteilung 395/2014 vom 04.06.2014

Stromerzeugung 1. Quartal 2014 nach Energiequellen

Die erneuerbaren Energien haben im ersten Quartal ihre Stromproduktion kräftig gesteigert. Insbesondere die Photovoltaik legte gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich zu. Mit 6,1 Milliarden Kilowattstunden lag die Erzeugung 82,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Bruttostromerzeugung von konventionellen Kraftwerken ist im 1. Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gesunken. Braun- und Steinkohlekraftwerke sowie Gaskraftwerke produzierten in den ersten drei Monaten 5,4 Prozent weniger Strom als im Vorjahr. Das geht aus einer Quartalserhebung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat für das erste Quartal 2014 eine neue Erhebung zur Stromerzeugung vorgelegt, die in Zukunft regelmäßig quartalsweise veröffentlicht werden soll.

Die Stromproduktion aus Erneuerbaren-Anlagen ist in den ersten drei Monaten - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - kräftig gestiegen. So konnte die Erzeugung von Photovoltaik-Anlagen um 82,5 Prozent auf 6,1 Mrd. Kilowattstunden (kWh) zulegen. Auch die Windkraftanlagen an Land und auf hoher See verzeichneten ein Plus bei der Erzeugung: Onshore produzierten die Anlagen 20,6 Prozent mehr Strom und kamen auf 17,4 Mrd. kWh. Offshore-Anlagen verbuchten sogar ein Plus von 33,5 Prozent und erzeugten rund 0,4 Mrd. kWh Strom.

Auch die Biomasse legte um 5,4 Prozent zu. Insgesamt konnten die Erneuerbaren Energien mit dieser Erzeugung rund 27 Prozent des Brutto-Inlandsstromverbrauchs abdecken. Diese Entwicklung des ersten Quartals lässt allerdings noch keine Rückschlüsse auf das Gesamtjahr 2014 zu. Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien schwankt üblicherweise je nach Jahreszeit und Witterung stark.

Die Bruttostromerzeugung von konventionellen Kraftwerken ist im 1. Quartal 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gesunken. Braun- und Steinkohlekraftwerke sowie Gaskraftwerke produzierten in den ersten drei Monaten deutlich weniger Strom. So sank die Erzeugung von Gaskraftwerken um 19,7 Prozent (18,5 Mrd. kWh), Steinkohlekraftwerken um 17,4 Prozent (30 Mrd. kWh), Braunkohlekraftwerken um 4,8 Prozent (41 Mrd. kWh). Auch die Bruttostromerzeugung aus Kernkraftwerken fiel deutlich um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt ist die Stromerzeugung im ersten Quartal auf 164 Mrd. kWh gesunken.

Bewertung

Der starke Anstieg der erneuerbaren Energien, der vor allem aus dezentralen Anlagen stammt, kann insbesondere im Hinblick auf die Ziele der Energiewende als positiv bewertet werden. Allerdings hat diese Entwicklung auch erhebliche Auswirkungen auf die Rentabilität von konventionellen Kraftwerken. In Zeiten, in denen viel EEG-Strom produziert wird, verdrängt dieser EEG-Strom den Strom aus den zunächst teuersten konventionellen Kraftwerken und senkt so über den sog. „Merit-Order-Effekt“ deren Preise an der Börse. Der Strom aus EEG-Anlagen wird damit zu günstigeren Konditionen angeboten als Strom aus konventionellen Kraftwerken. Dadurch kommen insbesondere neue, flexible und umweltfreundliche Gaskraftwerke immer weniger zum Einsatz und können kaum noch wirtschaftlich betrieben werden.

Aus kommunaler Sicht muss daher mit der EEG-Reform ein Energiemarkt der Zukunft entwickelt werden, der auch der Rolle der konventionellen Energieträger im deutschen Energiemix ausreichend Rechnung trägt. Um die Versorgungssicherheit auf dem bisher hohen Niveau zu halten und sicherzustellen, sind langfristige, sichere Planungs- und Investitionsbedingungen notwendig. Vor allem die neuen mit energieeffizienten Technologien betriebenen, flexiblen Kraftwerke müssen künftig wieder wirtschaftlich betrieben werden können. Dabei sollte die Bereitstellung von gesicherter Leistung auch bei Stromknappheit und damit Versorgungssicherheit honoriert werden.

Az.: II

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