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StGB NRW-Mitteilung 459/2009 vom 18.08.2009
Mehr Studienplätze für Medizin gefordert
Vor dem Hintergrund von fast 1000 unbesetzten Stellen in den Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen fordern gemeinsam die Ärztekammern Westfalen-Lippe und Nordrhein sowie die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen einen erleichterten Zugang zum Medizinstudium.
Der Numerus clausus als vorherrschendes Zulassungskriterium dürfe nicht mehr länger zahlreichen geeigneten Bewerbern den Weg in die Medizin erschweren oder gar versperren. Vielmehr sollten Bewerber mit nachgewiesener Eignung den Weg ins Medizinstudium finden.
Das Problem wird immer größer: Zwar ist das Interesse am Medizinstudium ungebrochen, es kommen aber zu wenig Nachwuchsmediziner in der Patientenversorgung an. Das liege zum einen an den ungünstigen Rahmenbedingungen für die ärztliche Berufsausübung, da eine immer höhere Arbeitsverdichtung in den Kliniken und die wachsende Bürokratie abschrecken würden. Zum anderen seien oft auch Fehleinschätzungen der Studienanfänger dafür verantwortlich, dass junge Ärzte letztendlich nicht in die kurative Medizin gehen oder lieber ins Ausland wechseln.
Gefordert wird deshalb ein neues Zulassungssystem zum Medizinstudium. Es werde ein Mix an Qualifikationen gebraucht, die Einser-Abitur-Note als einziges Auswahlkriterium sei das denkbar schlechteste Verfahren. Es müsse vielmehr ein neues Auswahlverfahren eingeführt werden, das Eignung, Leistung und auch die Begeisterung für den Arztberuf bewertet. Gebraucht würden junge Menschen mit Engagement und sozialer Kompetenz in der Medizin.
Zahlen belegen, dass die Nachfrage nach einem Studienplatz von bundesweit 35.385 Bewerbern im Winter- und Sommersemester 2002/2003 auf 48.105 Bewerber im Studienjahr 2007/2008 gestiegen ist. Gleichzeitig wurde aber die Zahl der Studienplätze von 10.537 (Studienjahr 2002/2003) auf 9907 Studienplätze (2007/2008) reduziert. Die Zahl der Studienplätze müsse deshalb deutlich erhöht werden.
Az.: III/2 501