Konzept "Ganztagsschule" nachbessern

Städte- und Gemeindebund NRW fordert Übernahme der Kosten für zusätzliches pädagogisches Personal durch das Land

StGB NRW-Pressemitteilung
Düsseldorf, 10.06.2003

Das Konzept des Landes zur offenen Ganztagsschule muss dringend nachgebessert werden. Sonst sei diese neue Betreuungsform an Schulen für viele Kommunen als Schulträger nicht finanzierbar, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes NRW, Dr. Bernd Jürgen Schneider, heute in Düsseldorf. Darauf deute die geringe Zahl von nur 200 Anmeldungen für die offene Ganztagsschule zum Stichtag 31. Mai 2003 hin.

Insbesondere sei nicht hinzunehmen, dass die Personalverantwortung für das pädagogische Personal bei den Kommunen liege. Wie in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen müsse das Land vollständig die Kosten für dieses pädagogische Personal übernehmen. Für Ganztagsschulen müssten dieselben Grundsätze gelten wie für Halbtagsschulen, so Schneider. Bekanntlich ist in NRW das Land für Personal und die Kommune als Schulträger für die Sachkosten zuständig. Darunter fallen neben Investitionen in neue Räume der Aufwand für Hausmeister, zusätzliche Reinigung, Energie, häufigere Reparaturen und die stärker beanspruchte Verwaltung. Auf Flächengemeinden kämen mit einer offenen Ganztagsschule weitere Kosten für die Schülerbeförderung hinzu.
 
Auch müsse die Zahl der zusätzlichen Lehrerstellen deutlich aufgestockt werden, forderte Schneider. 800 Stellen seien unzureichend für die Steigerung der Qualität von Unterricht und Bildung.
 
Nach der Planung des Landes sollten zum Schuljahr 2003/2004 bereits gut 300 offene Ganztagsschulen eingerichtet werden - mit einer Steigerung auf rund 2.600 Schulen zum Schuljahr 2007/2008. Der Städte- und Gemeindebund NRW begrüßt die Absicht des Landes, die Versorgung mit Ganztagsschul-Angeboten im Primarbereich zu verbessern. Zugleich müssten jedoch die Lasten fair auf Land, Kommunen und Elternschaft verteilt werden.
 
"Die Ergebnisse der PISA-Studie zeigen im Übrigen, dass es bei einem Ausbau der schulischen Angebote nicht allein um die Schaffung weiterer Betreuungsplätze gehen darf, sondern um unterstützende Angebote im Rahmen des Bildungsauftrags der Schule", ergänzte Schneider. Deshalb müssten Ganztags-Angebote im Primarbereich - mit dem Ziel besserer schulischer Leistungen - von einem einheitlichen pädagogischen Konzept getragen werden, welches Unterrichtsangebote am Nachmittag einschließt. Schneider betonte, dass dies nur durch Bereitstellung zusätzlicher Lehrerstellen möglich sei.

V.i.S.d.P.: HGF Christof Sommer, Pressesprecher Philipp Stempel, Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen, Kaiserswerther Straße 199-201, 40474 Düsseldorf, Tel. 0211/ 4587-230, Fax: -287, E-Mail: presse@kommunen.nrw , Internet: www.kommunen.nrw      
=> Datenschutz-Hinweise für Empfänger/innen der Benachrichtigungs-Mail

ICON/icon_verband ICON/icon_staedtebau ICON/icon_recht ICON/icon_finanzen ICON/icon_kultur ICON/icon_datenverarbeitung ICON/icon_gesundheit ICON/icon_verkehr ICON/icon_bau ICON/icon_umwelt icon-gemeindeverzeichnis icon-languarge icon-link-arrow icon-login icon-mail icon-plus icon-search